ich will heute mal das miese Wetter nutzen und von unseren Erfahrungen berichten, vielleicht kann davon ja jemand profitieren:
Unser kleiner Mann hat sein erstes Schuljahr nun tatsächlich schon fast hinter sich! In einigen Tagen wird er endlich 6 Jahre alt. Obwohl die meisten Kinder schon 7 Jahre alt geworden sind. Dieser Umstand ist schwer für ihn, er findet es gar nicht gut, so ungewöhnlich jung zu sein. Er scheint mit der Sonderrolle ein Problem zu haben, und deshalb schätzt er es auch gar nicht, im Unterricht ihm angebotene Extraaufgaben zu bekommen, langweilt sich aber gleichzeitig, wenn er wieder seine "Babyaufgaben" bearbeiten soll. Seit einigen Wochen hat er leider exzessiv mit dem Nägelkauen begonnen, und zeigt auch sonst häufiger Stresssymptome, die vermutlich durch Unterforderung durch den Stoff einerseits und Überforderung auf emotionaler Ebene andererseits hervorgerufen wird.
Soweit zu den Schattenseiten.
Dennoch bereuen wir unseren Schritt nicht, denn im Kindergarten konnten wir ihn im letzten Jahr uns wirklich nicht mehr vorstellen, zumal er dort nie besonders gerne hinging.
In die Schule geht er meistens ganz gut, lediglich an 2 Tagen haben wir ihn mal wegen "Bauchschmerzen" zu Hause gelassen. Er ist in die Klasse (21 Kinder) gut integriert und geht auf die anderen Kinder von sich aus zu. Dies hat sich gegenüber der Kindergartenzeit sehr verbessert. Freunde für Nachmittags hat er noch nicht so recht, aber das scheint langsam zu kommen. Er ist am liebsten mit KIndern zusammen, die ebenfalls "sehr fit" sind.
Allerdings ist er bedingt dadurch, dass er ja soviel jünger ist, nicht überall der Beste, was ihm wiederum zu schaffen macht.
Ansonsten macht er alles sehr gut, und ist vor allem im Sprachlichen so irre weit, dass eine Einschulung in diesem Jahr definitiv zu spät gewesen wäre und ein Springen in die 2.Klasse vermutlich nötig gewesen wäre. Dafür hätten ihm dann aber die Grundlagen im Schreiben/Feinmotorik/Geschwindigkeit gefehlt. Dies hat er in der Schule super trainiert, so dass er jetzt sehr schön, wenn auch durch seinen eigenen Perfektionsanspruch noch langsam, schreibt. Kunst ist übrigens sein Lieblingsfach geworden -noch zu Beginn des Schuljahres hasste er das Malen.
Kurz: Er hat es mit seiner Lehrerin und der Klasse sehr gut getroffen, macht alles ordentlich mit, hat seine Sachen fast immer alle dabei, weiß immer, was er an Hausaufgaben auf hat, denkt an alles, was es auszurichten gibt. Es klappt schon gut.
Nur zum "Emotionalen" möchte ich noch sagen, dass für ihn nicht alles leicht war/ist; nach wie vor bringen wir ihn auf den Schulhof und begleiten den Schulweg. Das ist ein klein wenig Halt, den wir ihm noch geben können, das bleibt sicher auch noch ein paar Monate so. Außerordentlich schwer ist für ihn auch das Bewertetwerden, am Eltern-Schüler-Gesprächen nimmt er nicht teil, und er mag es auch sonst nicht, wenn ich mit seiner Lehrerin spreche. Er möchte alles bestens machen und kommt nicht damit zurecht, wenn es ihm nicht gelingt, wenn erz.B. doch mal im Unterricht beim Quatschen "ertappt" wird. Ich hoffe, dass er mit zunehmendem Alter etwas resistenter wird.
So weit unser Bericht, ich werde ab und zu mal weiter erzählen...
P.S.: Eine Anmerkung noch: Seine große Schwester findet es übrigens gar nicht witzig, dass Ihr kleiner Bruder alles schon so früh und mühelos kann und passt jetzt immer auf, dass er keinen Blick mehr auf ihre Hausaufgaben hat
![Zwinkern ;-)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
LG Cardigan