Linasina hat geschrieben:Ich bin sowieso der Meinung Stillen ist etwas privates, sehr intimes zwischen Mutter und Kimd. Wenn einer von beiden nicht mehr will sollte auf gehört werden ob es nun kurz oder lange war. Wenn ich ständig von meinem Kind gebissen worden wäre dann hätte ich auch aufgehört. Du hast deine Kinder doch trotzdem länger als der Durchschnitt gestillt und alleine dass du gestillt hast zählt, finde ich. Auch wenn man nicht stillen will es hat alles seine guten Gründe warum man sich dagegen entschieden hat.
Danke! Heute ist es eh längst gegessen und verdaut, aber damals war ich ohnehin ziemlich schwermütig, wenn ich Mütter sah, die grössere Kinder stillten. Obwohl ich stillen (auch NLangzeit) aus ganzem Herzen befürworte käme ich NIE auf die Idee, einer Mutter, die sich (aus welchen Gründen auch immer) für Flascherl entschieden hat, Vorwürfe zu machen.
In meinem Bekanntenkreis sind viele ältere Frauen (50-90), die haben grossteils nicht gestillt. Grund war hauptsächlich, dass sie von Ärzten und Krankenschwestern falsche Informationen bekommen haben. Man kann sich gar nicht vorstellen was für Unsinn da dabei war: die Brustwarzen sind nicht zum stillen geeignet, die Milch ist nicht nahrhaft genug, nach einem Kaiserschnitt darf nicht gestillt werden, nach einer Zangen- oder Saugglockengeburt genauso wenig und Zwillinge dürfen erst recht nicht gestillt werden,...)
Ein Teil dieser Frauen ist dadurch auch stillfeindlich geworden (schliesslich sind die eigen Kinder ja mit Flaschi prächtig gediehen), aber die meisten von ihnen ahnen zumindest, dass sie schlichtweg falsch informiert und bevormundet worden sind. Mit solchen Frauen habe ich viel Verständnis. Eine davon, die ich immer noch gerne besuche (84 Jahre alt) meinte mal zu mir, ich solle meinem Baby Bröselmilch-Flaschi machen und noch 2 Löfferl Maizena dazumischen, das sei ganz toll! Ihre Söhne haben seinerzeit damit jede Woche 40 dag zugenommen. Unter normalen Umständen hätte ich gesagt dass ich mein Kind ERNÄHREN will, nicht MÄSTEN, aber nachdem ich gehört hatte, welchen himmelschreienden Unsinn Ärzte dieser Frau verzapft hatten, habe ich einfach den Mund gehalten. Unter anderem durfte sie ihrem ersten Sohn nachts KEIN Flaschi geben weil das angeblich dem Magen schadet. Das letzte Flaschi gab´s um 8h abends und ab 2h morgens hat das Kind bis 6h durchgebrüllt weil es Hunger hatte. Dass unter diesen Umständen ein Maizena-Flaschi wie die Rettung erschienen ist kann ich dann wieder irgendwie nachvollziehen...
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)