Na super, den halben Abend - unterbrochen vom zu-Bett-bringen der Großen - am Beitrag geschrieben und dann alles weg.
Aus Anlass des ersten Geburstages der Kleinen Anfang dieser Woche wollte ich ein Update geben.
Laufen: Mit neuneinhalb Monaten die ersten Schritte, dann aber lange nur sehr vorsichtig und immer nur wenige Schritte - maximal 1-2 Meter - gelaufen. Richtig größere Strecken läuft sie erst so ab zehneinhalb/elf Monaten. Etwa wie die Große, die fing nicht so früh an, zierte sich dann aber nicht ganz so lange.
Verhalten: Immernoch ganz die Große. Sie beschäftigt sich den ganzen Tag und ausdauernd allein, es reicht, wenn ich da bin. Machen/mitmachen muss ich nichts. Sie fing geringfügig später an, sich für Bücher zu interessieren, blättert jetzt aber genauso "feinfühlig" darin herum und schaut sie sich sehr gern und lange an.
Sie weiß genau, was sie will, ist aber relativ verträglich dabei. Sie reagiert auch nicht wirklich eifersüchtig auf die Große, was ich von anderen gleichaltrigen Babys schon anders gehört habe.
Sie schaut und beobachtet immer erstmal, ehe sie was tut/sich aufmacht. Sie ist sehr bedacht in allem, was sie tut, ohne dabei übervorsichtig oder ängstlich zu sein.
Alles wie die Schwester!
Sprechen: ja, das ist gerade DAS Thema. Die Große begann mit ca 8 Monaten und sammelte dann bis zum ersten Geburtstag nach und nach Worte an, die sie dann auch regelmäßig benutzte. 60 Wörter hatten sich mit 12 Monaten auf ihrer Liste angesammelt.
Die Kleine dagegen sagte zwar sehr früh (6 Monate) das erste zuverlässige Wort (Licht) und zeigte damals auch sehr klar das Babyhandzeichen für "Blume", aber sie benutzte immer nur so 1-2 Worte parallel. Wenn was neu kam, gingen dafür andere Worte scheinbar wieder verloren. Licht bspw verschwand nach ca 6 Wochen erstmal wieder. ebenso "habn" und "gebn", was sie ca 2-3 Wochen lang und dann gar nicht wieder nutzte.
Vor 10 Tagen - eine Woche vorm Geburtstag - machte ich eine Wörterliste und kam auf so 10-20 Wörter. Je nachdem, ob man z.B. "Ei" als drei Worte zählt, wenn es für das Hühnerei, für streicheln/kuscheln und für weich benutzt wird. (Tierlaute nicht mitgezählt, da kann sie auch einige)
Nunja, dann, wenige Tage nach Erstellung der Liste, 4 Tage vor dem Geburtstag, fing das Kind sehr plötzlich an, ganz viel nachzusprechen und zu kommentieren.
Und seitdem scheint regelrecht ein Damm gebrochen! Es kommen täglich weitere Worte dazu, so dass ich schon nicht mehr zählen kann. Sicher sind es jetzt mehr als 60...
Sie versucht sich ganz bewusst auch an schwierigen, mehrsilbigen Worten, "Paprika" z.B. Da strengte sie sich sichtbar an und es kam "Pa-pa-pa-pa --- Papraka" raus. "Papagei" kommt auch manchmal schon komplett raus.
Oder beim Wickeln. Ich: Igittitgittigit. Sie "Di-di ------ Ih-diddi-diddi-diddi-dit".
Außerdem kommen erste Ansätze von Zweiwort"sätzen". "Mama steig", als sie von den Großeltern unten die Treppe zu mir rauf wollte. Und "Tüte rein" als sie eine Tüte mit Gegenständen befüllte.
Und "Mama meee" Für "Mama, Milch" sowie "Aua, Mama, aua!" beim kuscheln nach einem Sturz.
Auch Verben nutzt sie, genanntes "steig" am häufigsten, "dee-dee" (dreh-dreh), "siiii" für ziehen fallen mir grad ein. Und "diiig" für fliegen, das sagte sie zu einem Bild eines Schmetterlings ebenso, wie sie es gleichzeitig benutzt, wenn sie spielerisch etwas hochhält und hin und herbewegt. Z.B. lässt sie dabei den den Teddy oder den Plüschpapagei fliegen.
Heute war sie im Raum, als die Große einen Film sah. Da kam ein Greif vor, der gerade mit ausladenden Flügelbewegungen davonflog. Da stand sie vor dem Bildschirm, bewegte ihre eigenen Arme auf und ab und rief ebenso "diiiig! diiiiiiig!"
Sie versteht auch im Alltag quasi alles, haben wir das Gefühl. Kommentiert, wo sie kann: wir sprechen vom klettern, sie sagt "steig",wir reden von Zöpfen, sie fasst sich in die Haare, ich schicke sie vom Kleiderschrank aus mit Socken in der Hand los und bitte sie, die der Schwester im Bad zu bringen, sie läuft durch den ganzen Flur bis ins Bad hinein und übergibt sie ihr mit "Da!", ich sage, wir gehen raus, sie läuft zu ihren Schuhen, ich sage am Geburtstag: "Oh, was hast du für schöne Wimpel an der Decke. Und sogar Luftballons über dem Tisch", sie dreht sich um 180 Grad zum Tisch um und schaut hoch. (Der Tisch stand auch noch an anderer Stelle, als sonst, wegen einer Umräumaktion für die Gäste) usw usf
Spielen: Da fällt nichts besonderes auf. Sie räumt gern Dinge ein und versucht sich mitunter schon darin, 2 Dinge aufeinander zu stapeln. Oft auch Sachen, die nicht aufeinander halten KÖNNEN. Naja, "Versuch macht kluch".
Sie füttert uns und lässt Dinge fliegen wie beschrieben.
Schlafen: ...wenig, wie die Große auch. Kaum mehr als eine Stunde am Tag. Mitunter auch nur eine halbe. Meist am Vormittag und dann bis zum abend nicht noch mal.
Vorlieben: bei der Großen stellte sich jetzt rückblickend heraus, dass sich ihre Interessen (Tiere, Natur, Pflanzen) schon sehr früh, z.B. in den ersten Worten zeigten. Die Kleine scheint ein wenig anders gelagerte Interessen zu haben. Puppen und Ketten und bunte Kleidung mag sie gern. Das erinnere ich bei der Großen nicht so. (Die Rüschen und Kettchen, Glitzer und Schnickschnack an Kleidung ablehnt und eher rustikale Sachen bevorzugt. Auch mit Puppen hat sie nie gespielt.)
Alles in Allem sind die beiden sich aber doch immernoch sehr ähnlich, optisch und charakterlich und auch im Entwicklungstempo sehe ich kaum Unterschiede. Auch Größe, Gewicht und Zahnanzahl

(sie arbeitet gerade schon an Nr. 11 & 12) sind fast identisch.
Die Kleine strebt sehr nach Selbstständigkeit, lässt sich nicht füttern (außer ich kündige ihr Schokolade an, da geht der Mund sofort auf!

), sie trinkt seit sie reichlich 10 Monate alt ist allein aus der Tasse und will sich am Liebsten schon allein an- und ausziehen. (was natürlich nicht ganz klappt). Aber das liegt vermutlich auch an der Geschwisterposition.
Die Große lief mit 13, 14 Monaten eines Tages mal ganz euphorisch herum, schlug sich auf die Brust und rief immer wieder ihren Namen. Sie hatte offensichtlich begriffen, dass sie sie selbst ist. Danach kamen auch zwei- und Mehrwortsätze und sie als Person in ihren Sätzen vor.
Mal schaun, wann der Moment bei der Kleinen kommt, dass sie das erstes Mal ganz bewusst ihren eigenen Namen benutzt...