Nein. Er liebt Mannschaftssport und spielt im Orchester, aber in Gruppen lernen ist eine Qual für ihn. Leider hat ihm das Gymnasium mit HB-Zweig auch nicht zugesagt, da wäre es vielleicht anders, wenn er nicht immer der absolute Exot wäre.Momo hat geschrieben: Was sagt Dein Großer zu der Idee, in der Schule in größeren Gruppen in Eigenregie zu lernen? Könnte er sich das auch vorstellen?
Diskussionsthema Schule
Re: Diskussionsthema Schule
Re: Diskussionsthema Schule
Liebe Momo!
Mein Sohn war nach der furchtbaren Kindergartenzeit in einem elternverwalteten Kinderladen/Kindergruppe wo die Kinder sehr viel Freiheiten hatten und hat sich dort vom ersten Tag an sehr wohlgefühlt. Die Schule war die logische Fortführung des Ganzen: er hat dort sehr schnell einen "gleich- oder ähnlich gesinnten" Freund gefunden und ist dort ein verspieltes, balgendes, herumalberndes sehr glückliches Kind geworden.
Das klassische "Lernen" passiert bei ihm eher nebenbei. Da die Kinder sich weitgehend selbst aussuchen, an was sie arbeiten, kommen ungeliebte Dinge eher etwas kurz, dafür muss sich auch kein Kind mit Dingen beschäftigen, die nicht seinem Entwicklungsstand entsprechen. Daher sind die Leistungen nicht mit denen im öffentlichen Schulsystem vergleichbar. Leistung, im schulischen klassischen Sinn, wird wo anders sicher mehr gefördert oder steht eher im Mittelpunkt.
Denn auch wissbegierige und kluge Kinder spielen sehr gerne, sind gerne kreativ und sind auch oft bequem....
Trotzdem hab ich jedes Mal, wenn ich mein Kind dort erlebe, wie es z.b. eine Besprechung moderiert, eine Fest organisiert oder etwas Inhaltliches vorstellt, das gute Gefühl, dass es ihm gut geht und ich mir keine Sorgen machen muss, dass es seinen Weg findet.
Es gibt aber sicher auch Eltern, die diese Gewissheit nicht verspüren. Vielleicht ist das mit einem sehr aufgewecktem Kind auch viel leichter!
Mein 2. Kind ist von Anfang an diese freie Umgebung gewohnt: sie kennts nicht anders. Sie ist aber vom Charakter anders und braucht noch Zeit...Ein bisschen erlebt sie sich auch im Schatten des großen Bruders der (fast) alles kann und immer alles besser weiß! (in Wirklichkeit ist sie ihm in einigen Dingen weit voraus..., aber das ist ihr nicht so bewusst)
Ich muss sie mal fragen, was sie sich von einer perfekten Schule wünschen würde...
Mein Sohn war nach der furchtbaren Kindergartenzeit in einem elternverwalteten Kinderladen/Kindergruppe wo die Kinder sehr viel Freiheiten hatten und hat sich dort vom ersten Tag an sehr wohlgefühlt. Die Schule war die logische Fortführung des Ganzen: er hat dort sehr schnell einen "gleich- oder ähnlich gesinnten" Freund gefunden und ist dort ein verspieltes, balgendes, herumalberndes sehr glückliches Kind geworden.
Das klassische "Lernen" passiert bei ihm eher nebenbei. Da die Kinder sich weitgehend selbst aussuchen, an was sie arbeiten, kommen ungeliebte Dinge eher etwas kurz, dafür muss sich auch kein Kind mit Dingen beschäftigen, die nicht seinem Entwicklungsstand entsprechen. Daher sind die Leistungen nicht mit denen im öffentlichen Schulsystem vergleichbar. Leistung, im schulischen klassischen Sinn, wird wo anders sicher mehr gefördert oder steht eher im Mittelpunkt.
Denn auch wissbegierige und kluge Kinder spielen sehr gerne, sind gerne kreativ und sind auch oft bequem....
Trotzdem hab ich jedes Mal, wenn ich mein Kind dort erlebe, wie es z.b. eine Besprechung moderiert, eine Fest organisiert oder etwas Inhaltliches vorstellt, das gute Gefühl, dass es ihm gut geht und ich mir keine Sorgen machen muss, dass es seinen Weg findet.
Es gibt aber sicher auch Eltern, die diese Gewissheit nicht verspüren. Vielleicht ist das mit einem sehr aufgewecktem Kind auch viel leichter!
Mein 2. Kind ist von Anfang an diese freie Umgebung gewohnt: sie kennts nicht anders. Sie ist aber vom Charakter anders und braucht noch Zeit...Ein bisschen erlebt sie sich auch im Schatten des großen Bruders der (fast) alles kann und immer alles besser weiß! (in Wirklichkeit ist sie ihm in einigen Dingen weit voraus..., aber das ist ihr nicht so bewusst)
Ich muss sie mal fragen, was sie sich von einer perfekten Schule wünschen würde...
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Re: Diskussionsthema Schule
Ich glaube auch dass es mit einem aufgeweckten Kind viel leichter ist, sich sicher zu fühlen, dass es seinen Weg machen wird. Meine Buben sind beide solche Typen: immer im Vordergrund, immer dabei, wenn wo was los ist, offen fast allem Menschen gegenüber, egal ob bekannt oder unbekannt und immer auf der Suche nach neuen Erfahrungen.patchanka hat geschrieben: Das klassische "Lernen" passiert bei ihm eher nebenbei. Da die Kinder sich weitgehend selbst aussuchen, an was sie arbeiten, kommen ungeliebte Dinge eher etwas kurz, dafür muss sich auch kein Kind mit Dingen beschäftigen, die nicht seinem Entwicklungsstand entsprechen. Daher sind die Leistungen nicht mit denen im öffentlichen Schulsystem vergleichbar. Leistung, im schulischen klassischen Sinn, wird wo anders sicher mehr gefördert oder steht eher im Mittelpunkt.
Denn auch wissbegierige und kluge Kinder spielen sehr gerne, sind gerne kreativ und sind auch oft bequem....
Trotzdem hab ich jedes Mal, wenn ich mein Kind dort erlebe, wie es z.b. eine Besprechung moderiert, eine Fest organisiert oder etwas Inhaltliches vorstellt, das gute Gefühl, dass es ihm gut geht und ich mir keine Sorgen machen muss, dass es seinen Weg findet.
Es gibt aber sicher auch Eltern, die diese Gewissheit nicht verspüren. Vielleicht ist das mit einem sehr aufgewecktem Kind auch viel leichter!
Ich bin von der Grundeinstellung freien Schulformen gegenüber positiv, habe aber auch manchmal meine Bedenken. Wir hatten mal im Betrieb einen Lehrling aus eine Montessori-Schule der meinte die ihm aufgetragenen Dinge nicht machen zu müssen wenn er keine Lust dazu hat

Von meiner Beobachtung kann ich sagen dass es Kinder gibt, die mit freien Lernformen besser zurechtkommen als andere. Manche brauchen einfach klare Vorgaben sonst geht gar nichts weiter. Und dann, wenn sie sich mal wirklich anstrengen mussten um was zu erreichen, sind sie meistens sehr zufrieden mit sich selbst und (mit Recht) stolz. Aber nicht jedes Kind hat von sich aus Ideen für immer neue eigene Projekte und den Mut und die Phantasie, diese durchzuführen.
Eltern, die selbst nur selbstsichere, kreative Kinder haben (oder in selbstsicheres, kreatives Einzelkind) neigen mMn dazu zu glauben, alle Kinder wären so, wenn man sie nur ließe. Und genau DA zeigen mir meine Beobachtungen ein anderes Bild - auch wenn ich selbst Mutter von zwei kreativen Kindern bin.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Diskussionsthema Schule
Genau vor dieser Frage stehe ich im Moment- welche Lernform kommt einem sehr kreativen aber auch sensiblen und eher zurückhaltenden Kind wie meiner Tochter entgegen? Ist sie mit einem völlig freien Konzept überfordert? Sind für diese Kinder vielleicht doch Strukturen und ein fester Klassenverband wichtig, innerhalb dessen sie sich frei entfalten können? Ich finde es sooo schwierig, diese Entscheidung zu treffen. Es gibt wirklich wunderbare Schulformen, bei denen man selbst am liebsten wieder Kind wäre, doch welche ist die Richtige für das jeweilige Kind??
Momo
Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Re: Diskussionsthema Schule
@Momo,
Vor einigen Jahren standen wir vor der gleichen Frage.
Lieber eine freiere,sehr,sehr,sehr beliebte Schule mit dem Konzept des klassenübergreifenden,frei gestalbaren selbstorganisierten Lernens oder eine traditionelle ,wobei man sagen muß,das bei uns das 'selbstorganisierten Lernen ' überall sehr vertreten ist.
Unser Kind ist 'ein klitzekleines bißchen zu sensibel' für diese harte Welt,zu verträumt ,zu ungewöhnlich.
In welcher Schulform kann so ein Kind gedeihen?
Nun nach einigen Jahren muß ich sagen,
sensible,mitfühlende,beobachtend zurückhaltende,kommunikative,ganzheitlich orientierte ,ungewöhnlich kreative,sozial extrem kompetente...Kinder
kommen überall zurecht!!!
Sie haben anderen gegenüber einen solchen Wettbewerbsvorteil,sie müssen sich dieses Schatzes nur bewußt sein und ihn selbstverständlich und selbstbewußt durch die Welt tragen!
Wir haben uns übrigens für die eher traditionelle Schule entschieden,da unsere Tochter mit zu wenig vorgegebener Struktur nicht gut klar kommt,ihre Gedanken verlieren sich dann im ' Endlosen' und sie würde sich immer von intersozialen Prozessen in ihrer Umgebung ablenken lassen.
Heute würde ich ,so denke ich,ganz pragmatisch ,die Schule mit dem besten Ruf wählen .
LG Maca
Vor einigen Jahren standen wir vor der gleichen Frage.
Lieber eine freiere,sehr,sehr,sehr beliebte Schule mit dem Konzept des klassenübergreifenden,frei gestalbaren selbstorganisierten Lernens oder eine traditionelle ,wobei man sagen muß,das bei uns das 'selbstorganisierten Lernen ' überall sehr vertreten ist.
Unser Kind ist 'ein klitzekleines bißchen zu sensibel' für diese harte Welt,zu verträumt ,zu ungewöhnlich.
In welcher Schulform kann so ein Kind gedeihen?
Nun nach einigen Jahren muß ich sagen,
sensible,mitfühlende,beobachtend zurückhaltende,kommunikative,ganzheitlich orientierte ,ungewöhnlich kreative,sozial extrem kompetente...Kinder
kommen überall zurecht!!!
Sie haben anderen gegenüber einen solchen Wettbewerbsvorteil,sie müssen sich dieses Schatzes nur bewußt sein und ihn selbstverständlich und selbstbewußt durch die Welt tragen!

Wir haben uns übrigens für die eher traditionelle Schule entschieden,da unsere Tochter mit zu wenig vorgegebener Struktur nicht gut klar kommt,ihre Gedanken verlieren sich dann im ' Endlosen' und sie würde sich immer von intersozialen Prozessen in ihrer Umgebung ablenken lassen.
Heute würde ich ,so denke ich,ganz pragmatisch ,die Schule mit dem besten Ruf wählen .
LG Maca
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Re: Diskussionsthema Schule
Witzig, so was ähnliches hat mit eine Bekannte (sie ist LehrerinMaca hat geschrieben: Nun nach einigen Jahren muß ich sagen,
sensible,mitfühlende,beobachtend zurückhaltende,kommunikative,ganzheitlich orientierte ,ungewöhnlich kreative,sozial extrem kompetente...Kinder
kommen überall zurecht!!!
Sie haben anderen gegenüber einen solchen Wettbewerbsvorteil,sie müssen sich dieses Schatzes nur bewußt sein und ihn selbstverständlich und selbstbewußt durch die Welt tragen!![]()

Wegen Schulwahl habe ich (zumindest was meinen Großen betrifft) aufgehört mir einzubilden ich können rein durch nachdanken und abwägen die allerbeste Schule für ihn finden. Natürlich habe ich mich umfassend informiert, mit vielen Menschen darüber gesprochen, mir ein Bild gemacht, usw.
Aber wie er Schule wirklich erleben wird kann ich nicht vorhersehen. Bald wird sich herausstellen ob er in meiner Wunschschule einen Platz bekommen. Diese wurde mir übrigens außerdem von verschiedensten Personen, die meinen Sohn kennen bzw. denen ich ihn beschrieben habe, empfohlen. Wenn es doch keinen Platz gibt habe ich mittlerweile zwei Alternativen, von denen ich mir eine aber erst näher anschauen will. Blöderweise hat sie am selben Tag "Tag der offenen Tür" wie meine Wunschschule und ich müßte uns (meinen Sohn und mich) klonen damit wir uns von beiden Schulen ein umfassenderes Bild machen können.
Wir haben einige sehr interessante Privatschulen im Bezirk aber die sind uns schlichtweg zu teuer. Das wäre möglich mit EINEM Kind und anderen Arbeitszeiten meinerseits, in unserer Situation ist es aber einfach nicht finanzierbar.
Im Moment heißt es einfach nur abwarten was kommt. Bekommt er einen Platz an der Wunschschule - super! Bekommt er einen Platz in einer der beiden Alternativen (sofern die zweite in Frage kommt) - auch gut.
Fühlt er sich dann in der Schule wohl - super! Ist er zwar nicht begeistert, kommt aber zurecht - auch gut. Ist er merkbar unglücklich bwz. über- oder unterfordert werden wir IN DER SITUATION Lösungen suchen und finden. Das wichtigste ist mMn die Bereitschaft zu Plan B, C, D,...
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Diskussionsthema Schule
Liebe Maca,
vielen Dank für Deine beruhigenden Worte! Ein ähnliches Gefühl habe ich auch und ich habe auch gedacht- wir haben so tolle Schulen in der engeren Auswahl, da wird jede auf ihre Art gut sein. Doch der Gedanke, dass sich Kinder einfach anders entwickeln, je nachdem auf welche Schule sie gehen, lässt mich im Moment nicht in Ruhe. Doch wahrscheinlich muss man einfach irgendwann den Kopf ausschalten und das Herz entscheiden lassen. Oder einfach darauf hoffen, dass sich ein guter Weg zeigen und ergeben wird. Und es stimmt natürlich auch, Rabaukenmama, sollte man später merken, dass der Weg doch nicht der passende ist, hat man natürlich immer die Möglichkeit, einen anderen Weg zu gehen. Auch wenn ich einen Schulwechsel im Vorfeld am liebsten vermeiden würde...
Ein entspanntes Wochenende
wünscht Momo
vielen Dank für Deine beruhigenden Worte! Ein ähnliches Gefühl habe ich auch und ich habe auch gedacht- wir haben so tolle Schulen in der engeren Auswahl, da wird jede auf ihre Art gut sein. Doch der Gedanke, dass sich Kinder einfach anders entwickeln, je nachdem auf welche Schule sie gehen, lässt mich im Moment nicht in Ruhe. Doch wahrscheinlich muss man einfach irgendwann den Kopf ausschalten und das Herz entscheiden lassen. Oder einfach darauf hoffen, dass sich ein guter Weg zeigen und ergeben wird. Und es stimmt natürlich auch, Rabaukenmama, sollte man später merken, dass der Weg doch nicht der passende ist, hat man natürlich immer die Möglichkeit, einen anderen Weg zu gehen. Auch wenn ich einen Schulwechsel im Vorfeld am liebsten vermeiden würde...
Ein entspanntes Wochenende
wünscht Momo
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Re: Diskussionsthema Schule
Na klar, glaubst du ich strebe einen Schulwechsel an? Wobei für mich bei "Plan B, C, D" Schulwechsel nur EINE Option ist. Je nachdem, wo sich konkret Probleme ergeben kann man vielleicht manchen durch besprechen mit Lehrkräften und Direktion klären. Wenn es immer wieder Probleme mit einer bestimmten Person ,z.B. einem anderen Kind, kann schon räumliche Trennung (sprich: weit auseinandersetzen) eine Entspannung bewirken.Momo hat geschrieben: Und es stimmt natürlich auch, Rabaukenmama, sollte man später merken, dass der Weg doch nicht der passende ist, hat man natürlich immer die Möglichkeit, einen anderen Weg zu gehen. Auch wenn ich einen Schulwechsel im Vorfeld am liebsten vermeiden würde...
Mein Sohn hat im Kindergarten einige Freunde, aber auch einen "Feind". Die beiden Buben können sich nicht ausstehen und haben keine Gelegenheit ausgelassen sich gegenseitig zu necken und zu demütigen. Meinen Sohn hat das ziemlich belastet und er hat oft zu Hause erzählt dass er eben diesen anderen Buben überhaupt nicht mag und dass der ihn "immer seckiert". Im Gespräch mit den PädagogInnen kam raus dass sich die beiden gegenseitig nichts schenken. Zu allem Überfluss waren auch ihre Plätze in der Garderobe unmittelbar nebeneinander was für noch mehr Konfliktpotential gesorgt hat.
Und dann hat mein Sohn in der Garderobe einen anderen Platz bekommen - ganz weit weg von seinem "Feind". Und siehe da - plötzlich erzählt er viel seltener von Konflikten mit diesem Buben. Sie sind immer noch keine Freunde und werden es auch nicht werden, aber allein die räumliche Trennung in der Garderobe hat die Situation deutlich entspannt. Dazu war aber ansprechen meinerseits und handeln (neuer Platz für meinen Sohn) von Seiten einer Kindergärtnerin nötig.
So ähnlich kann es auch in einer Schule gehen: wenn Probleme wertfrei angesprochen werden und alle guten Willen haben kommt man oft zu einfachen, effektiven Lösungen. Im Falle von Unzufriedenheit in der Schule, die z.B. mit der Lehrperson zusammenhängt, kann auch ein Wechsel in die Paralellklasse Entspannung bringen. Es gibt so viele Möglichkeiten wie "Plan B, C und D" aussehen können wenn man einfach nur offen dafür ist. Schulwechsel ist dabei (zumindest was mich betrifft) die allerletzte Option. Trotzdem wäre ich dazu bereit.
Ich selbst bin in der Hauptschule derart gemobbt und auch körperlich angegriffen worden dass der Schulwechsel (mitten im Schuljahr) auch rückblickend leider die einzige Option war. Damit waren meine Probleme zwar nicht gelöst und durchs Internat (in das ich selbst wollte, weil dort nur Mädchen waren) kamen ganz neue dazu. Aber weiter mit mehreren Buben in einer Klasse zu sitzen, die mich beschimpfen, treten, schlagen, lächerlich machen und mit auf dem Heimweg auflauern, hätte ich psychisch bestimmt nicht gepackt.
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Re: Diskussionsthema Schule
Es spricht ja absolut nichts dagegen Probleme anzusprechen oder zu fragen, wie die Schule zur Aufnahme eines behinderten Kindes, zur Früheinschulung oder zu differenzierendem Unterricht steht. Der Punkt ist doch, was macht man, wenn es eben kein konstruktives Gespräch wird und keine Lösung gefunden wird.Rabaukenmama hat geschrieben: So ähnlich kann es auch in einer Schule gehen: wenn Probleme wertfrei angesprochen werden und alle guten Willen haben kommt man oft zu einfachen, effektiven Lösungen. Im Falle von Unzufriedenheit in der Schule, die z.B. mit der Lehrperson zusammenhängt, kann auch ein Wechsel in die Paralellklasse Entspannung bringen. Es gibt so viele Möglichkeiten wie "Plan B, C und D" aussehen können wenn man einfach nur offen dafür ist.
Ja, du. Und wenn dein Kind es nicht ist?Schulwechsel ist dabei (zumindest was mich betrifft) die allerletzte Option. Trotzdem wäre ich dazu bereit.
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Re: Diskussionsthema Schule
Bliss hat geschrieben:Es spricht ja absolut nichts dagegen Probleme anzusprechen oder zu fragen, wie die Schule zur Aufnahme eines behinderten Kindes, zur Früheinschulung oder zu differenzierendem Unterricht steht. Der Punkt ist doch, was macht man, wenn es eben kein konstruktives Gespräch wird und keine Lösung gefunden wird.Rabaukenmama hat geschrieben: So ähnlich kann es auch in einer Schule gehen: wenn Probleme wertfrei angesprochen werden und alle guten Willen haben kommt man oft zu einfachen, effektiven Lösungen. Im Falle von Unzufriedenheit in der Schule, die z.B. mit der Lehrperson zusammenhängt, kann auch ein Wechsel in die Paralellklasse Entspannung bringen. Es gibt so viele Möglichkeiten wie "Plan B, C und D" aussehen können wenn man einfach nur offen dafür ist.
Was soll ich auf so eine Frage antworten?Bliss hat geschrieben:Ja, du. Und wenn dein Kind es nicht ist?Rabaukenmama hat geschrieben: Schulwechsel ist dabei (zumindest was mich betrifft) die allerletzte Option. Trotzdem wäre ich dazu bereit.
Ich stand aus Kind vor der Option Schulwechsel oder Selbstmord. Mobbing mit körperlicher Gewalt und Morddrohngen waren an der Tagesordnung. Mein Gedanke war nur "Bevor die mich umbringen bringe ich mich selbst um. Ich bin sowieso zu blöd um Freunde zu finden und allen nur lästig!"
Bei mir waren es nicht die Lehrer sondern einige Mitschüler die es mir unmöglich gemacht haben weiter auf diese Schule zu gehen. Die Lehrer trifft die Verantwortung mich nicht genügend geschützt zu haben. Das mache ich ihnen aber nicht zum Vorwurf denn ich weiß bis heute nicht was sie unter den damaligen Bedingungen hätten anders machen sollen.
Ich war zum Zeitpunkt des Schulwechsels 3 Monate vor meinem 13. Geburtstag. Mir war voll bewusst dass ich weiter in eine Schule gehen muss nur dass es eben DIESE nicht mehr sein konnte. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: wenn eine Situation für ein Kind unterträglich ist dann ist es auch bereit für eine Änderung und es ist sich bewusst was möglich ist und was nicht.
Am liebsten wäre ich damals überhaupt nicht mehr in die Schule gegangen, nie wieder! Aber mir war klar dass es diese Option für mich nicht gibt. Deshalb habe ich darum gebettelt auf eine reine Mädchenschule zu dürfen und da gab´s eben nur eine und die war so weit entfernt dass klar war dass ich dort nur hin kann wenn ich dort im Internat bin. Das habe ich alles in Kauf genommen nur um nicht mehr in meine "alte" Schule zu müssen.
Im Internat ging es sehr autoritär und streng zu (habe an anderer Stelle davon berichtet) und von differenzieren oder Kinder als Persönlichkeiten wahrnehmen waren dort (im Internat, nicht in der neuen Schule!) alle meilenweit entfernt. Ich hatte die letzten 1 1/2 Hauptschuljahre im Internat eine wirklich schwere Zeit - aber kein Vergleich zu der täglichen Todesangst die ich in der vorherigen Schule gehabt habe.
Die Schule selbst war ok, teilweise von den Lehrern her sogar besser als meine "alte" Hauptschule. Im Klassenverband war ich auch dort nicht anerkannt und wurde gemobbt (ohne körperliche Übergriffe, ohne Morddrohungen), aber innerhalb des Internats hatte ich zumindest ein paar oberflächliche Freundschaften (damals dachte ich pragmatisch: besser als nichts), auch wenn ich hauptsächlich dann beliebt war, wenn ich Süßigkeiten verteilte.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)