dieses Mal geht es um meinen jüngeren Sohn. Der hat im Moment eine extrem provokante Phase und mein Mann und ich sind am Ende unserer Kräfte und Nerven. Dieses Wochenende hat er zum 2. Mal absichtlich Wasser ins Schlafzimmer geschüttet: auf den Boden, auf die Matratzen, die Decken, die Pölster...

Die letzten zwei Male als die Babysitterin da war hat er alle möglichen Kartenspiele und Puzzles aus den Kartons gerissen und auf den Böden mehrer Zimmer verstreut. Die Wohnung sah dann aus wie ein Schlachtfeld und es hat jeweils eine Stunde gedauert bis alles wieder aufgeräumt war. Ich bin echt ratlos wie ich mit so Provokationen umgehen soll. Nicht mal zum aufräumen-helfen war mein Sohn zu bewegen und ich hätte ihn wohl zuerst erschlagen müssen (natürlich nicht ganz ernst gemeint) um ihn dazu zu bringen.
Wenn ich ihn danach darauf anspreche tut er so, als würde er absolut nicht verstehen worum es geht. Stimmt natürlich nicht, aber was soll ich machen? Wenn ich was gebärde schaut er einfach weg! Wenn ich sein Gesicht so drehe, dass er mich ansehen muß, habe ich zum gebärden keine Hände frei. Wenn mein Mann sein Gesicht hält während ich ihm was gebärde überdreht er die Augen so sehr, dass ich glaube sie fallen gleich heraus, aber er nicht sehen muß was ich zu sagen habe.
Ich bin vollkommen machtlos gegen solche Taten. Bin ja schon froh dass ich noch nie wirklich zugeschlagen habe, aber es war schon einige Male nah dran und ich kann absolut nicht garantieren ob es nicht beim nächsten Mal so weit ist

Ich bin ja sowohl gegen Strafen als auch gegen Belohnungen als "erzieherische Maßnahme". Aber ich habe ihm nach so Aktionen schon einige Male was verweigert was er gerne gehabt hätte, einfach in der Hoffnung, dadurch Besserung zu bewirken. Habe ihm z.B. sein Maßband nicht gegeben oder nicht erlaubt am PC Kikaninchen zu schauen oder nicht mit ihm "Flugzeug" gespielt. Gebessert hat sich dadurch aber auch nichts, es dürfte ihm ziemlich egal sein.
Kennt ihr so was? Wie kann man damit umgehen? Mein Mann und ich sind schon bei einem Erziehungsseminar angemeldet (wird vom Hort des "Großen" relativ günstig angeboten) aber das beginnt erst in 2 Monaten. Aber im Moment ist die Situation bei uns echt akut!
Auch mein älterer Sohn leidet darunter. Fast jeden Abend, wenn ich ihn frage was das Schönste und das Schlimmste vom Tag war, erzählt er beim schlimmsten etwas, was sein Bruder gemacht hat. Sein einnässen ist noch schlimmer geworden (bisher erst einmal in der Schule, aber dafür täglich zu Hause) und der doppelte Neustart ihn Schule und Hort fällt ihm auch nicht gerade leicht. Der würde ganz dringen Exklusiv-Zeit und Ruhe brauchen, die es aber zu Hause leider absolut nicht gibt. Da er gerade verkühlt ist darf er noch bis morgen bei der Oma sein, wo er sich sehr wohl fühlt. Aber spätestens nächste Woche geht es weiter und ich fürchte mich schon in der Früh was dieser Tag wieder bringen wird.
Sorry für´s jammern, das mache in letzter Zeit bei mir leider viel zu oft! Aber ich bin echt ratlos. In Summe habe ich in den letzten 2 Monaten sicher 5 Erziehungsratgeber gelesen (und ich kannte vorher schon mindestens 20), aber solche Situationen sind darin kaum beschrieben. Sicher ist es bei uns durch die Gehörlosigkeit meines Sohnes noch schwerer, aber vielleicht weiß doch jemand einen Ansatz oder einen "roten Faden" wie man damit umgehen könne. Für die meisten Erziehungsfragen habe ich durchaus den roten Faden, aber hier fehlt er mir komplett
