Mit der Zeit bin ich draufgekommen dass es mir bei meinen Überlegungen, wie ich korrekt mit der Hochbegabung meines Sohnes umgehe, in erster Linie darum gegangen ist, wie ICH SELBST (also Mutter) gesehen werde. Wie ich das bemerkt habe (dass es mir ums eigene Ego ging, nicht ums Kind) habe ich mir plötzlich viel leichter getan, das Ganze locker zu sehen.
leider, leider ist es mir nicht schnurz, wenn man mir vorwirft, ich würde meine Kinder in irgendeiner Art "dressieren". Das liegt aber wohl eher daran, dass ich selbst kein selbstsicherer Mensch bin. Ich habe oft das Gefühl, ich mache was falsch. Mache ich bestimmt auch, keine Mutter ist perfekt! DAMIT kann ich auch leben

. Aber wenn ich dann auch noch bei den Themen wo ich nichts falsch mache , gesagt bekomme, ich würde was falsch machen, dann nervt mich das sehr

... Da bist du dann einfach schon weiter als ich, eventuell auch, weil deine Kinder schon größer sind und du die Erfahrungen, die ich grade mache, schon zu genüge gemacht hast...
Mittlerweile gehe ich selbst auch selbstbewusster mit meiner Hochbegabung um. Nicht, dass ich sie jedem auf die Nase binde. Aber wenn mich wer lobt oder erstaunt ist, weil ich was gut kann/weiß/mache, kann ich das Kompliment jetzt ehrlich annehmen und muss nicht künstlich "geziert" rumtun

.
Mir ist meine eigene Hochbegabung NIE wichtig gewesen, ich habe sie eher immer negiert und beschäftige mich erst jetzt zunehmend damit... Und da ich kein beruflicher Überflieger bin und nie war, werde ich auch nicht sooo oft auf meinen Intellekt angesprochen, zumindest nicht von Menschen, die mich nur oberflächlich kennen. Menschen, die mich gut kennen oder auch meine damaligen Mitschüler auf dem zweiten Bildungsweg, denen ist das schon aufgefallen. Aber ich habe nie gesagt:" haha, ich habe ja auch einen superhohen IQ!"

Ich wurde z.B. oft gefragt ob ich Nachhilfe oder so geben kann und hab das gern gemacht. Punkt. Jetzt treibt es mich aber um (eher bezogen auf meine Kindheit und Jugend und so) und ich hab das Gefühl, ich kann darüber nicht sprechen.
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.