vorzeitige Einschulung - ja, nein, vielleicht...

[sinus]

So, Gespräch in der Kita mit den Erzieherinnen war heut Morgen und war recht anstrengend. Die ehemalige Erzieherin hab ich glaube ich "überzeugt" bzw war sie immerhin offen. Die andere war sehr kontra und meint das Kind sei zu sensibel, um jetzt schon in einer Klasse/Schule zurecht zu kommen. Sie könne sie sich nicht in einer Klasse mit bis zu 28 Kindern vorstellen.
Und das ginge jetzt auch alles viel zu schnell, das Kind sei doch gar nicht recht drauf vorbereitet.
Das allein Spielen war für sie ein Zeichen von Unreife. (die andere Erzieherin gab mir recht, dass es auch dran liegen kann, dass nicht die passendenden Spielpartner da sind und das unter älteren ganz anders sein könnte)

Mit "sensibel" meinen sie übrigens nicht, dass sie ständig heult, beleidigt, eingeschnappt sei oder so. (Auf meine Frage hin, ob sie das jemals erlebt haben, verneinten beide! Die Kleine ist nämlich da recht robust.)
Senisbel ist sie (meine Einschätzung) dahingehend, dass sie halt einfach sehr viel aufnimmt, sich Gedanken macht, wenig spontan reagiert, stattdessen erstmal beobachtet, Lage checkt etc. Ggf sich zurückzieht.
Das hat meiner Meinung nach aber rein gar nichts mit fehlender sozialer Reife zu tun... eher im Gegenteil. Und sowas wird sich auch nicht in einem weiteren Kitajahr "verwachsen".
Zumindest die eine Erzieherin meinte, ja, stimmt, so könne man das alles auch sehen.
Leider ist es die Erzieherin, die aktuell gar nicht mehr in der Gruppe ist. (dafür kennt sie das Kind sehr viel länger)

Ach so, die abwehrend Erzieherin meinte noch, sie habe beobachtet, dass sie mit Hilfe der Fingern rechnet. Das müssten überdurchschnittlich begabte/hochbegabte doch im Kopf können...

Vielleicht sollte sie das können, keine Ahnung. Aber sie schafft ja immerhin auch den Zehnerübergang...
(3 Pakete Aufkleber mit je 4 Aufklebern - wie viele Aufkleber hast du? kann sie bspw beantworten.

Diese Erzieherin fragte übrigens auch sehr genau, was bei so einem IQ Test gemacht würde. Ich hatte irgendwie das Gefühl, sie hielt mich da nicht ganz für "seriös", als ich von der Hochbegabung der Großen erzählte...

Man schreibt jetzt eine Mail direkt an die Schulleitung. Ich hoffe, die ehemalige Erzieherin bringt sich auch ein, denn sie nickte fast die ganze Zeit, als ich unsere Beweggründe erläuterte und gab mir in vielen Dingen recht.

[alibaba]

g

[sinus]

...ach, ich rechne nicht mit einem "grottenschlechten" Gutachten.
Aber es wird eher verhalten ausfallen, denke ich. Vor allem, wenn die neue Erzieherin schreibt.
Aber für die Argumente, die die Erzieherin jeweils hatte gibt es immer eine zweite, andere Sichtweise, so wie alibaba es schon angedeutet hat. Der konnte zumindest die andere Erzieherin je gut folgen.
Ich nehme an, das alles kann ich auch der Schulleitung gegenüber argumentieren.

"Sensibel" im Sinne von "empfindlich" ist meine Kind nämlich nicht. "Empfindsam" dagegen schon. Und das kann ja sogar ein Vorteil sein.
Und Rückzug/allein spielen, wenn das Umfeld nicht passt und das ohne dabei zu leiden (zumindest aktuell!) ist eher ein Zeichen von Reife, als von Unreife, finde ich.

[alibaba]

g

[Maca]

Ich wundere mich nur, dass die Erzieherin scheinbar mein Kind so anders sieht bzw erlebt.

Da würde ich doch mal sagen - das ist normal. Meine Kinder sind in einer anderen Umgebung auch anders als zuhause. Ich will gar nicht wissen, wie die sich in der Schule benehmen.

Ich würde das konkret hinterfragen. Zuhause spielt sie mit allen Kindern wunderbar, woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass sie im Kindergarten das nicht so macht. Ich kann beobachten, dass ….was können Sie beobachten? Mir ist aufgefallen, dass …..ist das Ihnen auch schon aufgefallen? Schaun Sie mal, das hat sie zuhause geschrieben …… zeigt sie Ihnen das auch? Nachfragen mit konkreten Beispielen.

Reicht denn als “Beweis“ auch ein persönlicher Eindruck vom Kind?

Ich musste, was meinen Sohn betrifft, eigentlich nie irgendetwas vorweisen.

[Maca]

Trotz zweifacher Akzeleration wurde nie ein offizielles Testergebnis eingefordert.
(nicht, dass wir keines gehabt hätten, intetessierte nur niemanden )

[Maca]

@sinus,

alles was du hier über deine Tochter schreibst, klingt nach einem ganz tollen, hoch reflektierten und vor allem eindeutig schulreifen Kind

[Rabaukenmama]

@sinus: Ich denke es geht überhaupt nicht darum, die skeptische Kindergärtnerin zu überzeugen. IHR entscheidet, nicht sie! Du brauchst keine 100%ige Zustimmung von allen Leuten, die glauben, dazu was zu sagen zu haben! Und nur, weil sie Kindergartenpädagogin ist, hat sie bei der Beurteilung der Schulreife deiner Tochter nicht mehr Kompetenz als ihr als Eltern.

Auch ihr Bild von Hochbegabten (die müssen ja auch mit frischen 5 Jahren nicht mehr mit den Fingern rechnen) scheint mir sehr vorurteilsbehaftet zu sein. Es gibt jede Menge Erst- und Zweitklässler, welche die Finger beim rechnen zu Hilfe nehmen. Bei Schulreifetest in der Schule meines älteren Sohnes waren die Direktorin und die Lehrer ganz hin und weg, weil ein Kind (nicht mein Sohn) kopfrechnen mit 10er Übergang geschafft hat. Und von der Kindergärtnerin kommt es so rüber, als sei Voraussetzung für die Schulreife, das schon ein halbes Jahr vor Schuleintritt und ohne Finger zur Hilfe zu können...

[alibaba]

g

[Bliss]

Also hier braucht es auch kein Gutachten oder einen IQ Wert. Allerdings gibt es an der Grundschule wohl mehrere Gesprächstermine mit und ohne Kind. Am Gymnasium jetzt (Sprung von 8 nach 10)musste ich jetzt nur unterschreiben, den Rest hat mein Sohn allein geregelt.