Laelia hat geschrieben:Hallo alibaba,
Ich bemerkte aber, dass sie weniger an Geräten oder Sandkasten interessiert waren, sondern mehr an der Natur. Sie haben Minutenlang einzelne Blumen, Blätter , Bienen und Käfer angesehn . Also habe ich ihnen alles erklärt und gezeigt. Und so ging es immer weiter.
Ich weiß also, dass ich bereits sehr viel geförtert habe. Das ist es , was mich unsicher macht. Haben sie deswegen einen Entwicklungsvorsprung? Durch meine Förderung oder sind sie wie dein Sohn, angeboren schlau? Das ist es, was ich herausfinden möchte.
Ich habe mich mit dem Thema "Hochbegabung" vorher nie auseinandergesetzt.
Ich habe mich auch gefragt, ob Kinder mit einer (Hoch)begabung eine spezielle Förderung erhalten. Irgendetwas, von dem ich noch nichts weiß.
LG
Das kenne ich auch. Meine Große ist eigentlich nie an die Spielgeräte gegangen, sondern immer in den Wald, in die Büsche, Wiesen etc ringsherum. Und sie hat auch schon U1 Blüten gaaaanz vorsichtig angeschaut, wo andere Kinder noch wild daran herumgerupft haben. Darum nannte meine Freundin mein Kind "das Zeitlupenbaby".
Unvergessen auch, wie sie mit eineinhalb die Oma fragte: "Akelei hin?"
Sie vermisste die Akeleien, die im Frühjahr noch überall gewachsen waren.
Bezeichnenderweise war auch das erste und lange wichtige Wort bei ihr "Buwe" (für Blume)
Im Kindergarten spielte sie draußen auch nicht mit den anderen Kindern, sondern spazierte allein im Garten umher, befühlte Baumrinde, beobachtete Käfer, schaute nach Blumen. (Ich konnte sie damals beobachten, weil wir gegenüber der Kita wohnen und ich daheim arbeitete. Von meinem Schreibtisch aus blickte ich direkt in den Garten des Kindergartens)
Ich hab damals auch mal einen Film in der Krippe gedreht, der den Alltag eines Krippentages zeigte und ein Abschlussgeschenk für die in Rente gehende Erziehern werden sollte.
Alle Kinder spielten im Garten mit irgendwas oder wem, Fahrzeugen, Puppenwagen, im Sandkasten. Mein Kind - so 2,5 Jahre alt, kommt ins Bild gerannt und sagt: "Schau mal Mama, da wächst ganz viel Klee!"
Das ist übrigens etwas, was sie nicht von mir hat. Ich bin nicht so sonderlich an Pflanzen interessiert und kenne mich auch nicht so gut aus.
Meine Tochter hat da also von mir nicht viel "mitbekommen" bzw mitbekommen können. Allerdings ist die Oma sehr am Gärtnern interessiert und darum hat mein Kind sich ggf an sie gewandt. Nach Blumenamen gefragt usw.
Oft fragte sie mich etwas im Bereich der Botanik und ich hab nur gesagt: "Musst du mal die Oma fragen, die kennt sich damit besser aus!"
Also in dem Falle hat sich das Kind selbst die Infos und Förderung gesucht, die sie brauchte.
Sie wusste dann schneller sehr viel mehr zum Thema als ich. Auch jetzt stelle ich ihr zwar Materialien zur Verfügung, aber sie exploriert das selbst. Programmieren hat sie nicht von mir gelernt, sondern durch Probieren und mit Büchern, die ich ihr bestellt hatte.
Was ich aber gemacht habe war, dass ich immer auf ihre Interessen und Fragen eingegangen bin.
Entwicklungsvorsprünge haben sicher vielfältige Ursachen bzw Vorraussetzungen.
Erstens mal muss es dem Kind gut gehen, die körperlichen und emotionalen Grundbedürfnisse müssen erfüllt sein, damit es genug Energie in die geistige Entwicklung investieren kann.
Zweitens braucht es ein anregendes Umfeld.
Und drittens sicher auch die genetischen Vorraussetzungen.
Das wird alles vielfältig miteinander verknüpft sein und "die eine" Ursache für hohe Begabung wird es nicht geben.
Verkümmern kann eine gute Anlage sicherlich durchaus auch, gefördert kann sie sich entfalten. Und manchmal suchen sich solche Kinder siehe oben selbst die Anregungen, die sie brauchen.
Im Alter deiner Kinder denke ich kann man nicht viel falsch machen, wenn man auf die Kinder eingeht und ihnen zugewandt ist.
Fakt ist, dass es ihnen physisch und psychisch sicherlich sehr gut geht, wenn sie sich so gut entwickeln.
Ansonsten sind deine Fragen zur "Ursache" und Entstehung von Hochbegabung glaube ich auch wissenschaftlich noch nicht eindeutig beantwortet worden.
