Zahlen unterscheiden können viele Kinder … da muss man die Situation genauer ansehen. Fährt er 1xJahr mit dem Bus und wusste, dass die 30 keine 35 ist oder fährt er 1xWoche mit dem Bus und kennt das Zahlenbild, was nun anders aussah? Oder kennt es die Zahlen? So junge Kinder laufen auch anders fokussiert durch die Gegend. Meine sahen auch Dinge, an denen ich achtlos vorüber ging.
Zahlen unterscheiden können viele Kinder, aber nicht in dem ALTER im zweistelligen Bereich
. Das ist nun wirklich eher ungewöhnlich. Egal ob sie nun das Bild als "Symbol" erkennen oder den Zahlenwert dahinter durchschauen ist es ungewöhnlich, wobei natürlich zweiteres NOCH ungewöhnlicher ist. Wenn du behauptest, das können die meisten 2,5 Jährigen in deiner Umgebung, dann Hut ab: da sind eine Menge schlauer Kinder unterwegs
.
Ich kenne ganz viele Kinder die die Fragen stellen, die Mememe in ihrem Urspungsthread angab. ich konnte dabei beobachten, dass es einen großen Unterschied zwischen dem beantworten durch einen Erwachsenen gibt.
Ich glaube nicht, dass es um die Art der Fragen geht, die ich nun auch nicht so außergewöhnlich fand, sondern eher um die Intensität, dieses ständige wissen wollen, nicht aufhören, hinterfragen und detailliert wissen wollen. Wie hast du bei deinem Kind denn "bemerkt", dass es sehr klug ist? Sicherlich doch auch durch irgend etwas was er gemacht oder getan oder gezeigt hat in einem Alter wo das noch eher ungewöhnlich was?
Mememe ist eine kluge, gebildete Frau. Sie hat eine besondere Art zu schreiben. Mir fiel es aber gleich auf. Bestätigt hat sich das dann ja auch. Sie kommt aus einem gebildeten Elternhaus. In einem Pädagogenhaushalt liegt der Wert auf Bildung sehr fokussiert. Das saugen die Kinder dort ein - diese Aura. Ich kenne so viele Pädagogen - ich behaupte das jetzt also mal.
Das wird denen mitgegeben. Und genau so gibt es Mememe auch an ihr Kind weiter. Gebildete Eltern = vielleicht nicht ganz niedriger IQ (?) = vielleicht nicht ganz niedriger IQ dann des Kindes = intensives eingehen auf das Kind = Fragen zulassen = Fragen beantworten = gut "gebildetes" Kind.
Ich verstehe was du meinst, aber ich denke nicht, dass das SO viel mit Bildung und Förderung zu tun hat, wie du glaubst. Mein Bruder und ich sind beide hochbegabt und wurden nicht gefördert. Wirklich nicht. Mein Bruder ist ab dem 6. Lebensjahr bei seinem Vater aufgewachsen, der ihn abwechselnd bei seinen Schwestern "untergebracht" hat, die viele Kinder hatten. Es war laut, da war viel los, aber die Kinder wurden nicht gut gefördert. Ich wurde eher schon fast grob vernachlässigt (Scheidung der Eltern als ich klein war, dem voraus ging eine rosenkriegähnliche Zeit, nicht grade fördernd, danach alleinerziehende, total überforderte Mutter, die mehr durch Abwesenheit glänzte als durch alles andere). Ich hatte eine liebevolle Oma, das war ein Segen, aber ständigen Input hat mir die 70-jährige Frau mit schwerer Gehbehinderung sicherlich nicht angedeihen lassen. Ich habe mit dem "gearbeitet", was mir zur Verfügung stand: Stifte, Papier, meine Phantasie, mein Wissensdurst
... Ich habe mich selbst gefördert. Das klingt blöd, aber so ist es nunmal. Das Lesen habe ich mir weitestgehend selbst erschlossen. Natürlich hat meine Mutter geantwortet (wenn sie da war) wenn ich gefragt habe, aber das war's auch schon. Hauptsächlich habe ich in meiner Kindheit gemalt, mit meinen Freundinnen gespielt oder war mit meiner Mutter auf dem Spielplatz.
Wo ich dir recht gebe ist, dass ein Kind mit einem durchschnittlichen oder leicht überdurchschnittlichen IQ aus einem gut fördernden Elternhaus durchaus auch als sehr klug angesehen werden KANN, weil das Potenzial das vorhanden ist bestmöglich genutzt wird. Das lässt aber nicht automatisch den Umkehrschluss zu, dass gebildete Eltern automatisch einen hohen IQ haben und das Kind auch. Oder dass hochbegabte Kinder aus gebildeten Elternhäusern stammen. Bildung hat natürlich was mit Intelligenz zu tun, aber wie gesagt: auch ein Kind mit durchschnittlichem IQ ist in der Lage durch Fleiß und Förderung großartiges zu leisten. UND: der IQ wird nicht nur durch Bildung definiert und ein wenig gebildetes Kind kann einen höheren IQ haben als ein gut gefördertes...
Meine Kleine hat auch viel gefragt, viel mitgenommen und viel gekonnt, vor allem bevor sie zur Schule kam. Mit Sicherheit hat sie davon profitiert, dass sie einen großen, noch neugierigerenden Bruder hat und ich einfach die natürliche Neugierde ständig gestillt habe und noch stille. Natürlich gab es Unterschiede zwischen Kind 1 und Kind 2, aber in den ersten Lebensjahren war der Unterschied der Fragetechnik oder des Interesses gar nicht so unterschiedlich. Nun, das eine Kind ist hochbegabt, das andere ganz normal begabt. Es ist total schwierig in einem so jungen Lebensalter hier etwas heraus zu lesen.
Hast du nur deinen Sohn testen lassen oder auch bei deiner Tochter einen IQ-Test gemacht? Das würde mich interessieren, da es ja relevant für deine Argumentation ist. Unsere Tochter beispielsweise wirkt auch nicht so klug wie der Sohn, aber ich bin mir relativ sicher, dass sie fast noch klüger ist. Jungs zeigen ihr Wissen einfach mehr als Mädchen. Meine Tochter wird nächstes Jahr fließend lesen, wenn sie eingeschult wird, aber sie macht darum längst nicht so einen Wind wie der Sohn mit seinen "Rechenkünsten" vor Schulbeginn
. Mädchen gehen mit ihrem Wissen und ihrer Begabung wirklich ganz anders um, sind oft unsicherer und wirken deswegen nicht so klug, wie die Brüder...
Nicht für umsonst gibt es die "Was ist was-Bücher/Junior" ab 2 Jahren. Die Welt dieser jungen Kinder besteht aus Fragen.
Sehr viele 2 jährige fragen noch überhaupt nicht, weil sie noch nicht mal richtig sprechen können. Dass es WAS ist WAS Bücher von 2-4 gibt, ist schön, dann kommt man sich schon nicht blöde vor, wenn man solche Bücher seinen Kindern mit 1;9 Monaten in der Bahn vorliest
, aber dennoch ist es doch eher die Minderheit, die mit Anfang 2 schon voll im Fragealter sind. Bei den meisten Kindern fängst das intensive Fragen mit 3 an (eher mit 3,5-4).
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.