bezugnehmend auf diesen Post:
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gibt es folgende Infos:
ich bin komplett perplex. Der Hauptgrund, warum sie den Wechsel nun abgelehnt haben, ist einer, den ich bei meinem Kind NOCH NIE festgestellt habe, eher das Gegenteil.
Die Rektorin teilte mir folgende Beobachtungen mit:
Sohnemann habe sich komplett aus der Gruppe rausgehalten und KEINERLEI Interesse an den Menschen gezeigt. Weder an den Kindern, noch an den Lehrern (nach außen hin. ER hat sehr wohl die Kinder und Lehrer wahrgenommen und fand alle total nett!). Er sei vielmehr damit beschäftigt gewesen, die Umgebung zu erkunden und habe " den Raum auch schnell für sich in Anspruch genommen". Er hat sich die gesamten 3 Tage komplett "isoliert" und sich benommen, als hätte er noch nie eine Schule besucht


Ich habe ihn selbst erlebt, wie er am dritten Tag vor dem Unterricht mit seinem Paten vor der Klassenzimmer Tür gequatscht hat und sie herum gealbert haben. Das passt auch so gar nicht in dieses Bild. Da schien schon Interaktion zu herrschen. Auch das, was er erzählt hat, wie er die Klassengemeinschaft erlebt hat und die KL, passen überhaupt nicht zu diesen Beobachtungen... Ich bin echt verwirrt.
Eigentlich, unsere Erfahrung in den letzten 7 Jahren mit diesem Kind, ist, dass er eher im Gegenteil ZU SCHNELL auf andere zugeht, zu schnell Vertrauen aufbaut, eher zu distanzlos ist, oft die räumlichen Grenzen anderer nicht erkennt oder einhält und DESWEGEN dann Probleme bekommt. Ich bin komplett baff. Ich kann mich noch gut erinnern, wie er am ersten Tag im neuen Kindergarten total offen und neugierig auf alle zugegangen ist, von sich aus, als NEUER in der Gruppe Kontakt zu anderen Kindern aufgenommen hat und gefragt hat ob er mitspielen darf. Das wurde mir auch als außergewöhnlich mitgeteilt und als sehr positiv bewertet (bevor die Probleme dann anfingen...). Dass sie noch nie so ein offenes Kinder erlebt haben.
Und hier jetzt genau das Gegenteil! Ich kann nur vermuten, dass er sich meinen Ratschlag, sich erst einmal in Ruhe alles anzuschauen und nicht gleich "loszustürmen" doch SEHR zu Herzen genommen hat und umgesetzt hat


Wie dem auch sei, mir wurde DRINGENDST empfohlen, wegen dieses Verhaltens einen Psychologen aufzusuchen. Als ich schilderte, dass dies auch nicht im geringsten zu dem passt, wie bisher dieses Kind von uns Eltern, Erziehern und Pädagogen erlebt wurde, war sie sehr erstaunt und auch ziemlich baff. Ich erklärte ihr, dass wir eher gegenteilige Probleme mit ihm hätten, dass es natürlich deswegen wenig Sinn mache, HIER anzusetzen, wenn das bislang NIE ein Problem war und nur in dieser Situation aufgetreten ist, was sie auch verstand.
Ein weiterer Grund sei sein Umgang mit "Fehlern" und den eigenen Fähigkeiten. Er sei über-perfektionistisch und sehr kritisch mit sich selbst. So habe er sich immer entschuldigt, dass er etwas nicht so gut gemacht habe, obwohl er rein kognitiv alle Erwartungen erfüllt und übertroffen hat... Eigentlich gibt er eher an, mit dem was er kann. Ich weiß zwar, dass er sehr perfektionistisch ist, aber dass er SO an sich zweifelt, das kenne ich nun doch nicht. Dass das eigentlich für sehr begabte Kinder nun nicht SO ungewöhnlich ist, dass sie perfektionistisch sind, habe ich dann schon sagen müssen. Auch sehe ich nicht, dass das SO ein großes Problem sein soll. Aber gut
Aber Hauptproblem war wie gesagt die komplett fehlende Interaktion mit den anderen Kindern...
Der zweite Grund war die Auseinandersetzung auf dem Schulhof am ersten Tag, die mir mein Sohn auch geschildert hat. Allerdings hat er mir sie ganz anders geschildert, als sie von der Pausenaufsicht und der Rektorin wahr genommen wurde. Als ich die Sicht meines Sohnes schilderte, lenkte die Rektorin ein und meinte, dass sie ja auch versucht habe, ohne zu schimpfen, herauszufinden, was los war, mein Sohn aber nicht sprechen oder erklären KONNTE. Und sich so eben ein sehr einseitiges Bild ergeben habe. Er habe sich beim Versuch herauszufinden was los war, weg gedreht, gegen die Wand geschaut und dann erzählt, aber seine Schilderung hätte nur bedingt zu dem gepasst, was das andere Kind erzählt hat. Mein Sohn habe mehrmals gesagt, dass er es unfair findet, dass er bestraft wird, obwohl die anderen Kinder doch angefangen haben. DAS wurde aber offensichtlich ignoriert oder als unwahr befunden. Die Rektorin hat das wörtlich als LÜGEN interpretiert. Ich interpretiere es als total Überforderung mit einer komplett fremden Umgebung, fremden Menschen und dann auch noch drangsaliert zu werden und dann am Ende dafür bestraft zu werden, dass man sich "gewehrt" hat. Natürlich erzählt man das in der Situation dann sehr subjektiv, erst recht als Kind. Wie er sich gewehrt hat, hat Sohnemann damals nicht ganz so ausführlich geschildert, so dass ich schon vermutete, dass er handgreiflich wurde, was auch der Fall war. Aber dass er vorher mehrmals versucht hat der Situation aus dem Weg zu gehen, Hilfe gesucht hat, in dem er in die Nähe der Pausenaufsicht gegangen ist und erst DANN, als er weiter bedrängt wurde, handgreiflich wurde, das wurde halt nicht gesehen und er hat es leider in der Situation auch nicht so wiedergeben können... Allerdings finde ich es schon merkwürdig, dass keine Schlüsse daraus gezogen wurden, dass genau die selben Kinder die darauf folgenden Tage wieder meinen Sohn verbal attackierten und über den gesamten Schulhof verfolgten, er dieses Mal nicht handgreiflich wurde, und diese beiden Jungs dann rein mussten, also bestraft wurden...
Die rein kognitiven Fähigkeiten seien weit überdurchschnittlich, sei auch hier aufgefallen, er habe sich aber in diesem Bereich sehr unauffällig verhalten, sei motiviert gewesen, habe sich selbst gut einschätzen können, habe gut mitgearbeitet etc. Das pädagogische Konzept wäre also tatsächlich perfekt für ihn.
Aber leider wollen sie ihn nicht haben, weil sie einen Jungen kennen gelernt haben, der irgendwie so gar nichts mit meinem Sohn zu tun hat, bezüglich der fehlenden sozialen Integration....

Die Rektorin fragte mich am Ende, warum wir den Wechsel überhaupt erwogen haben, ob das nicht an den Sozialen Problemen gelegen hätte und ich betonte dann hier nochmal, dass er mittlerweile in der Klasse gut intergriert sei und das nicht das Problem war, dass wir lediglich wechseln wollten, weil unser Sohn absolut nicht da abgeholt wird, wo er kognitiv steht. Sie meinte, dass es sehr schade sei, dass es nun nicht mit dem Wechsel klappt, weil dieser Bereich hier sehr gut geklappt habe und dass es toll gewesen wäre, wenn er hier direkt eingeschult worden wäre. Dann wäre er direkt wie die anderen in die Gruppe "hineingewachsen", aber so, wie die Situation sich nun für sie dargestellt habe, ginge es nicht...
Ich weiß nicht, was ich mit diesem Kind machen soll. Ich verstehe nicht, warum er sich so konträr zu seinem sonstigen Benehmen verhalten hat und gebe mir die Schuld
