Hilfe!! Beurteilungsgespräch des Kigas! (Lang)

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
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Mimi
Beiträge: 24
Registriert: Mo 8. Okt 2007, 11:23

Hilfe!! Beurteilungsgespräch des Kigas! (Lang)

Beitrag von Mimi »

Hallo Ihr Lieben,
ich brauche Eure Hilfe und Unterstützung! Ich habe nach ewiger Suche und ewigem Hin und Her endlich eine Grundschule gefunden, die eine Eingangsstufe hat und bei denen ich die Chance habe, dass mein Sohn (wird im September 5) aufgenommen werden könnte. Er ist total begeistert, würde am liebsten schon jetzt in die Schule gehen und kann es kaum erwarten. Nun ist es aber so, dass die Rektorin schon mehrere Kannkinder hatte und mit denen eher schlechte Erfahrungen gemacht hat. Sie hat sich allerdings bereit erklärt, sich meinen Kleinen anzuschauen. Gestern waren wir also beim Anmeldetermin. Soweit er mir das erzählt hat würde ich sagen, dass er das richtig gut gemacht hat. Er hat auf alle Fragen geantwortet und er selber fand das Gespräch super. Von der Rektorin selber habe ich noch keine Rückmeldung erhalten. Das ging gestern zu wie am Fließband und das nächste Kind war schon im Zimmer. Sie sagte dann nur, dass sie noch die schulärztliche Untersuchung abwarten will und dass sie eine Einschätzung des Kigas möchte.
Tja, und genau hier liegt das Problem. Mein Sohn geht nur sehr ungerne in den Kiga. Ihm ist es dort zu langweilig - wie er es selber ausdrückt. Seine beiden Erzieherinnen mag er hingegen sehr gerne. Von daher lief es jetzt auch ein paar Monate richtig gut. Ich hatte zwar zu Hause jeden morgen den Kampf, ob er denn wirklich hingehen müsse. Aber im Kiga selber war es kein Problem mehr. Die Probleme fingen vor ca. einem Monat an. Ausgelöst durch ein familiäres Problem (er sollte ziemlich spontan zwei Nächte bei seinem Vater schlafen, nicht wie gehabt nur eine Nacht) ist er nur mit Brüllen, Schlagen und Schreien in den Kiga gegangen. Ich hatte ihn dann eine Woche zu Hause, damit er ersteinmal die Geschichte mit dem Schlafen verdauen konnte. Aber das Gebrülle im Kiga ist geblieben. Er beruhigt sich zwar dann dort auch wieder. Aber die Erzieherinnen haben gemeint, dass das jetzt nicht nur ein Dickkopf sei, sondern dass da mehr dahinter stecken würde. Ich habe am Mittwoch jetzt ein Gespräch mit ihnen, um die ganze Situation mal zu beleuchten. Nun muss ich sie ja aber auch darauf ansprechen, dass wir in der Schule waren und sie eine Beurteilung abgeben sollen.
Ich habe Bedenken, dass ihre Beurteilung positiv ausfällt, weil er in letzter Zeit so ein Theater macht. Ihnen ist zwar bewusst, dass er kognitiv sehr weit ist. Das haben sie mir auch schon öfter gesagt. Aber sie sind der Meinung, dass er den Kontakt zu den Gleichaltrigen nicht verlieren solle und angeglichen werden müsse. Abgesehen davon ist die generelle Meinung im Kiga, dass Kannkinder lieber noch ein Jahr im Kiga bleiben sollen. Alles in allem also eher gegen eine frühzeitige Einschulung.

Wenn ich mir jetzt allerdings mein Kind anschaue, das in der Schule total aufgeblüht ist. Das kommunikativ war (selbst einer ganz fremden Lehrerin gegenüber), freudig. Das partou in die Schule will..... dann bin ich davon überzeugt, dass er dort auch richtig aufgehoben wäre.

Nur, wie kann ich den Kiga davon überzeugen, dass sie ihm da keine Steine in den Weg legen sollen? Wie kann ich im Gespräch verdeutlichen, dass sein Verhalten zum einen aus der noch nicht ganz verarbeiteten Trennung von meinem Ex-Mann und mir resultiert und zum anderen aus einer Unterforderung? Ich möchte den Erzieherinnen ja auch nicht zu nahe treten. Denn grundsätzlich gehen sie sehr liebevoll und einfühlsam mit meinem Sohn um. Nur eben gegen die Förderung streuben sie sich hartnäckig. (Ich hatte mal angefragt, ob er evtl. in der Vorschulgruppe mitmachen dürfte)

Und die andere Frage ist: wie bekomme ich meinen Sohn überhaupt wieder in den Kiga? Er war ja gestern nicht, weil wir in der Schule waren. Und heute ist er auch nicht, weil ich gar keine Chance hatte. Er war richtiggehend verzweifelt. Er weiß nicht, was er im Kiga spielen soll. Und er will lieber alleine zu Hause spielen. Ich habe mir schon überlegt, ob ich ihn einen Tag in der Woche zu Hause lasse. Aber bringt ihm das etwas? Kann ich ihm den Kiga irgendwie schmackhaft machen?
Ich habe schon versucht ihm zu erklären, dass es jetzt wichtig ist, dass er seinen Erzieherinnen zeigt, dass er ohne zu Brüllen im Kiga bleibt, weil die der Rektorin sagen, ob sie der Meinung sind, dass er in die Schule kann oder nicht.

Ich bin momentan wirklich ein wenig überfragt!
Ich hoffe auf Eure Erfahrungen und Tipps!
Herzlichen Dank
Mimi
Eva-Lotte
Beiträge: 37
Registriert: Mo 24. Sep 2007, 20:06

Re: Hilfe!! Beurteilungsgespräch des Kigas! (Lang)

Beitrag von Eva-Lotte »

Hallo Mimi,

so etwas ist aus der Ferne immer schwer zu beurteilen. Zu allererst solltest du das Thema gelassen angehen - dann kann dein Sohn damit auch gelassener umgehen. (Sagt sich so leicht, ich weiß.)

Zweitens musst in erster Linie Du die Entscheidung treffen, ob du willst, dass dein Sohn jetzt eingeschult wird, ob er weiter in den Kindergarten gehen soll, ob er weiter in diesen Kindergarten gehen soll, ob er in diese Schule oder in eine andere gehen soll etc.

Klar musst du das alles auch mit ihm besprechen, aber in Maßen. Mach ihm dabei ruhig auch klar, was Schule - auch mit flexibler Eingangsstufe - bedeutet: dass man sich nämlich nicht mehr aussuchen kann, was man gern machen möchte, sondern das von den Lehrern - im besten Fall in Abstimmung mit den Kindern - vorgegeben wird. Dass er längere Zeit konzentriert vorgegebene Aufgaben bearbeiten muss, auch dann, wenn er darauf in dem Moment eigentlich keine gesteigerte Lust hat. Dass er nicht einfach mal einen Tag zu Hause bleiben kann, wie das im Kiga derzeit noch der Fall ist. Dass er selbstständig seine Sachen in Ordnung halten muss und sich an die Klassenregeln halten muss etc.
Gar nicht der Lernstoff ist es, der vielen Kindern in der Schule am Anfang schwer fällt, sondern genau diese Umstellung von "Wahl" auf "Pflicht".

Du kennst Dein Kind besser als jeder andere und bist offensichtlich schon zu dem Schluss gekommen, dass er in der Schule glücklicher wäre. Wenn Du diese Meinung nach gründlichem Abwägen vertrittst, lass Selbstzweifel an der Entscheidung nur noch im "Notfall" zu. Sei glücklich mit deiner Entscheidung, dann wird dein Sohn es auch sein. Zweifelst du, zweifelt er.

Wenn du also die Entscheidung getroffen hast, dass er in die Schule gehen soll, wäre mein Tipp: wende Dich zunächst an den Schulpsychologischen Dienst, den gibt es in jeder größeren Stadt. Hier kann man dich entweder weitervermitteln oder fachkundig beraten, wie du mit dem Kindergarten reden sollst, damit du die entsprechende Beurteilung erhältst, was in der Beurteilung stehen soll o.ä.
Eine weitere Möglichkeit wäre, direkt zu einem Kinderpsychologen zu gehen (den kann dir der Schulpsychologische Dienst aber auch vermitteln) und um eine Bescheinigung zu bitten, dass es angezeigt ist, dass dein Kind im kommenden Schuljahr beschult wird. Damit hättest du anderen Kann-Kindern gegenüber einen Vorteil, und die Bescheinigung des Kindergartens wäre nicht mehr so wichtig. Außerdem hat ein Kinderpsychologe mit Erfahrung im Umgang mit HBchen vielleicht ein paar Ratschläge für dich, wie du deinem Sohn helfen kannst, mit der Situation umzugehen. (Ich meine damit nicht nur die Schul- und Kiga- Frage, sondern auch die Trennung). Und vielleicht kann dein Sohn einem Fremden, an den er nicht emotional gebunden ist, seine Bedenken, Wünsche etc. besser anvertrauen als dir. (Damit habe ich ganz positive Erfahrungen gemacht. Mein Sohn konnte sich bei mir nicht alles von der Seele reden, da er Angst hatte, das mache mich unglücklich oder besorgt.)

Und wenn möglich rede auch noch einmal mit der Direktorin und schildere ihr die Bedenken, die du wegen der Kindergartenbeurteilung hast.

[quote=Mimi,07.03.2008 , 11:20]
Ich habe schon versucht ihm zu erklären, dass es jetzt wichtig ist, dass er seinen Erzieherinnen zeigt, dass er ohne zu Brüllen im Kiga bleibt, weil die der Rektorin sagen, ob sie der Meinung sind, dass er in die Schule kann oder nicht.
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Setzte ihn, was den Kindergarten angeht, nicht unter Druck. Das macht die Sache nicht besser, und wird ihn sicher nicht dazu motivieren, entspannt und fröhlich in den Kindergarten zu gehen. Außerdem bekommt er so, falls die Sache mit der Schule doch nicht klappt, das Gefühl, selbst versagt zu haben bzw. daran schuld zu sein.
Besser wäre vielleicht, in den folgenden Tagen andere Kinder aus dem Kindergarten, die er gern mag, zum Spielen zu euch zu holen. Vielleicht kannst du ihn dann über ein Wiedersehen mit diesen Kindern am nächsten Morgen motivieren?

Und, ich kann es nur wiederholen: versuche, möglichst gelassen zu bleiben und vertrete deinen Standpunkt ohne Selbstzweifel.

Eine besch.... Situation, ich kenne das. Aber Kopf hoch, das wird schon alles.
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