aus dem alten Forum: zu früh?

Software-Tipps und alles rund um Computerspielen
Gast_Sknoff

aus dem alten Forum: zu früh?

Beitrag von Gast_Sknoff »

Computersoftwar für Kleinkinder.
Bisher war ich der Ansicht, dass mein Kind nicht vor 5 an den Computer kommt.
Und eigentlich bin ich auch immer noch der Ansicht. Mit Erschrecken stelle ich fest, es gibt wohl reichlich Software für 3 Jährige.
Ist das sinnvoll? Oder ein guter Geldbringer für die Verlage?
Ich bin absolut nicht gegen Computer eher im Gegenteil. Doch ich finde es gibt soo unendlich viele andere Dinge die ein dreijähriger tun kann um seinen Geist zu nähren, auch ein
hochbegabter.
Oder ist diese software so genial ?
KArin
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Beiträge: 224
Registriert: Do 1. Mai 2003, 00:00

Re: zu früh?

Beitrag von KArin »

Ein sehr zweischneidiges Thema sprichst du da an...
Klar ist Computerspielen für einen klugen Dreijährigen was ganz tolles, weil er am Computer viele Dinge zustandebringt, die er mit seiner unausgereiften Motorik im "echten Leben" noch nicht schafft. Ich denke dabei nur z.B. an Memory, wo er "in echt" die Kärtchen jedesmal wieder umdrehen muß, sie verschiebt, vom Tisch wischt und noch dazu Regeln befolgen muß, die am Computer einfach akzeptiert werden.
Oder Mal- und Bastelaufgaben: in Fisher Price´s Spiel- und Lernwerkstatt kann er Flitter und bunte Dinge auf Kekse oder sonstwohin kleben, Löcher bohren, schrauben, hämmern, kreativ sein in einer Weise, wie es mit Papier und Bleistift einfach noch nicht geht.
Hat dein Kind nicht auch manchmal solche Frustanfälle, wo es wütend alles zu Boden wirft, weil es seine Vorstellungen einfach nicht verwirklichen kann? Oder ist dir nicht auch schon
aufgefallen, daß dein Kind manche Dinge gar nicht probiert, weil es sowieso weiß, daß es nicht so wird, wie es sich das vorstellt.
Bei Berndt habe ich das ganz stark immer wieder gespürt, und der Computer hat ihm da sehr geholfen. Er gibt einfach ein Gerüst vor, das auch ein Dreijähriger bereits bearbeiten kann.
Natürlich sind manche Spiele dafür mehr, andere weniger geeignet. Wichtig ist, daß sie Spaß machen und optisch einfach, klar und ansprechend sind und das Kind nicht überfordern (sonst hast du den Frust gleich wieder). Vielleicht kannst du dir mal eineige von den "Anfangsklasikern" ausborgen und ansehen, bevor du sie um teures Geld kaufst? Berndt´s Favorites sind o.a. Spiel- und Lernwerkstatt, Sesamstraße, Die Kichererbsenbande auf Weltreise und Billi Banni.
Liebe Grüße
Karin
Gast_Marie-Luise_Ludewig

Re: zu früh?

Beitrag von Gast_Marie-Luise_Ludewig »

Guten Tag, mit Interesse habe ich Ihren Beitrag gelesen. Eine gute Begründung haben Sie gegeben (unausgereifte Motorik), weshalb Kinder nicht (!) so früh an den Computer kommen
sollten. Und dann empfehlen Sie Programme? Die Intelligenz wird entwickelt durch die Förderung der Basissinne, die die Motorik einschließt.
Mit freundlichen Grüßen Ihre Marie-Luise Ludewig http://www.lernstudio.de
KArin
Administrator
Beiträge: 224
Registriert: Do 1. Mai 2003, 00:00

Re: zu früh?

Beitrag von KArin »

Liebe Frau Ludewig,
Sie haben mich mißverstanden! Ich meinte, daß der Computer eine großartige Möglichkeit ist, trotz nicht ausgereifter Feinmotorik und fehlender Akzeptanz für Spielregeln bestimmte Dinge bereits durchzuführen, wie z.B. Memory spielen, Bilder ausmalen etc etc.
Der Computer soll das "wirkliche" Leben auch nicht ersetzen, sondern ergänzen. Wir alle erleben bei unseren Kindern Tag für Tag, welchen Frust es bereitet, wenn der Kopf dem Körper
um so vieles voraus ist. Der Computer hilft ein wenig, diese Diskrepanz zu vermindern.
Klar, daß es auch nicht ohne "echtes" Spielmaterial geht, damit die Motorik entsprechend gefördert wird und damit auch die Intelligenz. Aber der Computer ist einfach eine
zusätzliche Option, auch um der permanenten Unzufriedenheit eines Hochbegabten Kindes ein wenig entgegenzuwirken. Er vermittelt nämlich Erfolgserlebnisse, die es mit realen Spielen einfach noch nicht gibt.
Liebe Grüße
Karin
Gast_Anonym

Re: zu früh?

Beitrag von Gast_Anonym »

In meiner Familie häuft sich die Hochbegabung, wenn man lesen in mind einer Sprache mit durchschnittlich 4 Jahren ( normal groß gedruckte Bücher )und rechnen im Zahlenraum bis
hundert als hb bezeichen will. Aber so wie dieses schnelle lernen wird anscheinend auch legastenie von einer Generation in die nächste gereicht. Meine Nichte ist jetzt gerade drei
und beginnt mit dem lesen, von Anfang an hat sie
zugang zum Computer gehabt und mit ca. 2 Jahren begonnen mit speziellen Programmen die unendlich geduldig sind rechts und links zu üben und auch andere " typische " Legastie
probleme zu bekämpfen. Nun beginnen diese Aktionen schon wirkung zu zeigen und sie hilft mir desöfteren über kleinere r/l Probleme hinweg. Niemand auf der ganzen Welt außer einem
Blechtrottel würde 20 oder 30 mal das selbe mit der gleichen geduld mit einem sehr lernbegierigen Kleinkind üben. Und ohne Übung würde sie mit 30 dieselben Probleme im Alltag haben wie der Rest unserer Familie.
Um gleich jedem Angriff vorzubeugen, manchmal spielt sie tagelang nicht mit dem Computer und läuft lieber mit Hund und Katz im Garten herum, aber manchmal spielt sie eben stundenlang.
Auch ich habe oft Tage oder Wochenlang viele Stunden lang gelesen ( ca. 5 Bücher / Tag ) und bin trozdem gesund und normal geworden. Ja sogar richtig gut im Sport,..............
Computer sind toll und manchmal noch besser als Bücher.
Gast_Dagmar_F

Re: zu früh?

Beitrag von Gast_Dagmar_F »

Hallo,

bei meiner kleinen Tochter (3 J.) hat das Spielen am Computer sehr viel gebracht, sie kann sich besser konzentrieren und gibt nicht mehr so schnell auf.

Auch malt sie jetzt viel besser aus, nach dem sie eine ganze Weile am Computer mit einem Malprogramm mit Farben herumexperimentiert hat, am interessantesten fand sie
dabei Schwarz, weil dadurch ja das ganze Bild nach und nach verschwand, wenn sie dann andere Farben benutzte wurde das Bild wieder sichtbar. Solche Erfahrungen lassen
sich auf Papier nicht umsetzen. Seitdem hat sie aber einen gant anderen Bezug zu den Konturen in ihrem Malbuch.

Eine sorgfältige Vorauswahl ist sicher wichtig, denn wie in jedem Bereich gibt es gute und weniger gute Software für Kinder. Wir haben mit Billi BAnni im Kindegarten angefangen und der absolute Renner ist zu Zeit Im Webland.

Auch wenn sie fast täglich eine gewisse Zeit vor dem Computer sitzt kommen bei uns die anderen Dinge wie Spielen, Basteln, Toben und Quatschmachen nicht zu kurz.

Außerdem bin ich der Meinung das für unsere Kinder der Computer später genau so zum Alltag gehören wird wie der Fernseher oder die Kaffeemaschine.
In unserer Grundschule wird jetzt ein Computerraum eingerichtet mit Internetzugang.

Bis dann
Dagmar
Gast_JoJ

Re: zu früh?

Beitrag von Gast_JoJ »

es gibt wirklich sehr gute software für 3jährige, freilich auch jede menge schrott.
Ich denk mal, es läßt sich auf die dauer nicht umgehen, daß schon die kleinen an den pc wollen. Schließlich sitze ich auch oft vor dem "kasten". Und ein "dafür bist du noch zu klein" versuche ich möglichst zu vermeiden.
Wir versuchen, den pc-einsatz unauffällig zu steuern (gute gegenvorschläge helfen immer mal), zur zeit steuert auch das wetter ... und bei regen sitzen sie dafür länger bei Billi Banni oder Oskar.
Dabei hat der computer durchaus auch positive auswirkungen, er eröffnet den kindern möglichkeiten, die sie anders nicht verwirklichen können, er ist unendlich geduldig (mit sicherheit geduldiger als ich). Und er läßt sich nicht betrügen. Meine tochter, die beim "echten" mensch-ärgere-dich-nicht bei jedem mißerfolg mißmutig wird, läßt sich vom pc ohne
zu murren rausschmeißen... mitlerweile akzeptiert sie auch schon von uns aufgestellte spielregeln.
Ich weiß nicht, ob der pc von so großem nutzen für die kleinen ist, aber bei vernünftigem einsatz wird er auch nicht schaden
Gast_Anonym

Re: zu früh?

Beitrag von Gast_Anonym »

Ja, es darf kein Bereich zu kurz kommen.
Sowohl toben und spielen im Freien wie auch
das meist konzentrierte "lernen" am Computer
fördern und fordern das Kind heraus und warum
nicht dann, wenn es sich dafür interessiert?!
Gast_Bianka

Re: zu früh?

Beitrag von Gast_Bianka »

Liebe Karin,

auch wenn Dein Beitrag zu diesem Thema schon etwas älter ist, möchte ich hierzu gerne Stellung nehmen. Seit einigen Wochen �stöbere� ich auf dieser Seite und bin froh, daß mir einige Beiträge Denkanstöße gegeben haben, mich etwas intensiver mit der Thematik zu beschäftigen.

Bezüglich des Umganges mit dem PC gebe ich Dir Recht. Es ist wirklich ein zweischneidiges Schwert. Sicher erkenne ich die gleichen Vorteile, schwierige Aufgaben am Computer zu bewältigen, welche real noch nicht bewerkstelligt werden können. Aber eben nur virtuell! Gerade im Hinblick auf die noch unausgereifte Motorik halte ich es für sehr wichtig, daß man als Eltern für den nötigen Ausgleich sorgt und sich ebenso häufig den Kindern im realen Spiel widmet. Dann ist der Umgang mit einem Rechner durchaus sinnvoll. Mein Sohn (03/95) spielt seit seinem 2 1/2 Lebensjahr am PC. Er hatte von Anfang an Spaß im Umgang damit. Alles was nicht erzwungen wird, halte ich in Maßen für okay. Für mich persönlich ist der PC ein Kommunkiationsmedium wie das Telefon.

Meines Erachtens ist die Einbeziehung des PC�s auch mitverantwortlich für seine kognitive Entwicklung. Ich selbst halte Tom nicht unbedingt für �hochbegabt� � auch wenn aus unserem Freundes-/Verwandtenkreis oft etwas in dieser Richtung geäußert wird. Zwar hat man bei mir im Alter von 15 Jahren im Rahmen einer psychologischen langatmigen Untersuchung einen IQ von 135 festgestellt � allerdings habe ich mich nie besonders �hochbegabt� gefühlt. Ich lerne sehr schnell und leicht. Daher denke ich, Tom hat diese Art von �Begabung� vererbt bekommen und ist einfach seiner geistigen Entwicklung voraus. Es scheint für ihn (und auch für mich) selbstverständlich zu sein, daß er bereits bis in der Hunderterraum rechnet und er sich das Schreiben sowie das Lesen selbst (ohne mein großes Zutun) beigebracht hat. Allerdings entdecke ich viele Übereinstimmungen zu anderen HB-Kindern aus der Säuglings- und Kleinkinderzeit. Ich bin mir einfach unsicher und werde erst einmal die Einschulung und das 1. Schuljahr abwarten und hoffe dabei, daß seine Motivation ggf. durch Unterforderung nicht leidet.

Lieben Dank für das Zuhören. Es war mir einfach einmal ein Bedürfnis darüber zu �sprechen� ... Bianka
Gast_Karin_S

Re: zu früh?

Beitrag von Gast_Karin_S »

Ein PC und derUmgang damit gehört heute zum Leben wie für uns damals der Fernseher oder der Kassettenrecorder. Besser als die Glotze ist der PC allemal, da er Interaktivität verlangt. Sicher ist die feinmotoriksche Anforderung mit Mouse und Tastatur nicht so hoch wie beim Basteln, doch vorhanden ist sie doch.
HBs haben meiner Ansicht nach in derfrühen Kindheit eine Divergenz zwischen Motorik und Verstand (letzterer will einfach mehr als die Motorik erlaubt). Und den Verstan streicheln, das kann der PC. Mit Lernspielprogrammen von Sesamstraße z.B. kann das Kind spielerisch lernen, mit Löwenzahn näheres über Sachthemen erfahren. Über Sesamstraße hat mein SOhn sich das Alphabet beigebracht und erstes Rechnen; heute (5J) benutzt er ein Programm mit Logikspielen für 8-12 Jährige; Spiele, die er nicht selbst spielen könnte, weil seine Freunde es nicht können, er noch nicht lesen kann und auch Eltern noch andere Aufgaben haben, als ihren HB zu "füttern".
Habt doch keine Angst vor dem PC, nur begrenzt die "Sitzzeit", dann habt ihr auch Kinder, die in der heutigen Zeit auf dem Laufenden sind
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