Ich finde du hängst total tief da drin, das lese ich an den folgenden drei Absätzen:sinus hat geschrieben: Das Verrückte dabei ist, dass sie ja sehr offensichtlich durchaus den Ehrgeiz hat, um sich durchzubeißen, dass sie es im Grunde ja doch selbst von sich abfordert, das aber immer mit sehr viel Aufhebens vonstatten geht und sie - gefühlt - damit mir die Verantwortung für diese Gefühle zuzuschieben scheint.
(Wobei das wohl auch mein Problem ist, weil ich mich als Mutter vielleicht zu sehr mit ihren Gefühlen identifiziere, mich zu schnell dafür verantwortlich fühle.)
sinus hat geschrieben:Ich hatte ihr angekündigt, dass ich das für ganz schön kniffelig halte. Und dass sie einfach mal schauen soll, wie weit sie kommt. Dass ich nichtmal genau weiß, ob das überhaupt eine "Pflichtaufgabe" sei, weil es nur mit Bleistift geschrieben als "Notenschreibübung" im Heft stand. (sie selbst wusste leider nicht, was genau gemeint ist, die Oma auch nicht...)
Sie hat sich zunächst mit Feuereifer drangemacht, ist aber dann wieder daran verzweifelt, weil es nicht so einfach war und sie dabei auch Fehler gemacht hat.
sinus hat geschrieben: Ich habe ihr dann gesagt, sie solle doch nach dem ersten Teil aufhören, den hatte sie schon gut hinbekommen, das würde doch dicke reichen. Zumal ja eben nichtmal ganz klar was, WAS genau die Aufgabe gewesen sei.
(Nur die Tonnamen? Auch den Rhythmus mit? )
Natürlich war sie aber noch nicht zufrieden mit der einen Hälfte...
Es kommen von Dir immer wieder Kommentare, wo du es Deiner Tochter offensichtlich "leichter" machen will. Sei es, um ihr (und Dirsinus hat geschrieben:Und obwohl sie laut klagte und zeterte, dass das eine so doofe Aufgabe sei und sie das nicht könne und auch nicht machen würde usw usf, ließ sie sich partout NICHT davon abbringen, es fertig zu machen.

...du wirst dadurch Teil eines Spieles, wo es nicht ums Instrument sondern um Verantwortung geht. Und so, wie sie beim Computerspiel selbst entscheiden muß, ob sie ein schwieriges Level noch 1x oder 10x probiert (möglicherweise mit einem Ausraster pro "game over") ist das auch beim Instrument-spielen!
Ich spiele ja Gitarre und übe auch schwierige Stücke. Ganz ehrlich - wenn mir jemand sagen würde "Na, das hat sich eh schon ganz gut angehört" und ich NICHT der Meinung bin wäre ich auch eher agressiv als zufrieden. Und wenn ich mich verbeiße, eine Stelle, die ich nicht gut hinkriege, immer wieder zu probieren, würde mich noch mehr hochputschen wenn mir jemand beschwichtigend rät, jetzt doch besser eine Pause einzulegen.sinus hat geschrieben: Und dann war sie noch nichtmal mit sich zufrieden, obwohl sie sogar die Taktstriche richtig gesetzt und den 4/4 Takt selbst erkannt hat...(Oder - wenn ich jetzt böse wäre, könnte ich sogar sagen: dann hat sie mir nach all dem Gezeter nichtmal gegönnt auch zu erleben, dass sie mit sich selbst zufrieden ist. Ganz tief drin denke ich nämlich, war sie schon stolz, es geschafft zu haben. Aber ZEIGEN tut sie sowas grundsätzlich nicht! So eine Gemeinheit - die schlechten Gefühle krieg ich voll ab und die schönen behält sie einfach für sich.
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Die Reaktion deiner Tochter empfinde ich als ganz natürlich für einen Menschen mit hoher Erwartungshaltung an sich selbst. Dass sie trotzdem will, dass du beim üben dabei bist (obwohl sie ja weiß, wie du reagierst) , mag entweder Gewohnheit sein oder es steckt sogar der (unbewußte) Wunsch dahinter, sich mit Dir zu "reiben" bzw. auseinanderzusetzen.
Meiner Meinung nach überfordest du sie nicht leistungsmäßig (also mit einem zu schwierigen Instrument oder zu schwierigen Stücke oder zu viel üben) sondern mit deinen Ankündigungen, Kommentaren und der Erwartungshaltung an ihre Gefühlskontrolle.sinus hat geschrieben: Ich frage mich dann direkt: Überfordere ich sie, ist das wirklich zu schwer? (wobei sie mir ja eigentlich am Ende immer das Gegenteil beweist... Trotzdem fühle ich mich dann schlecht.)
Was genau hätte ich denn da aber anders machen sollen, außer sie gar nicht erst drauf hinzuweisen, dass sie das als Aufgabe im Heft stehen hat...?
Im übrigen finde ich es nicht schlimm wenn ein Kind etwas einem Erwachsenen "zuliebe" macht. Wenn es nicht von großem Druck durch den Erwachsenen oder "Erziehungsmaßnahmen" wie Liebesentzug begleitet wird, darf ein Kind auch der Mama oder dem Lehrer zuliebe üben
