erneuter Test und Ausschluss von ADHS

hochbegabt oder ADS oder beides?
Rabaukenmama
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Rabaukenmama »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:@Rabaukenmama

aus von dir oben genannten Gründen, akzeptiert hier die Schule keine "fremde" Testergebnisse. Sie machen Außnahmen nur für zwei Institutionen, und in beiden wird an einem Termin getestet ohne jegliche Vergünstigungen. Die einen gehören zur staatlichen Schulberatung und testen unentgeltlich, die anderen verwenden Testergebnisse für wissenschaftliche Zwecke und sind auch nicht am Moggeln interessiert. Die Schule selbst macht kein WISC und kein CFT, sondern ein Test, der im großen Teilen sich auf erworbenes Wissen und erlernte Fähigkeiten bezieht. Sie wollen nicht nur kluge, sondern leistungsfähige Kinder.
Dann ist der Test, den die Schule macht, ja kein IQ-Test, sondern ein Wissens-Test! Von dem kann man ja erst recht nicht den IQ ableiten, maximal den Bildungsstand der Eltern! Wobei man natürlich sagen kann: super, das ist wirklich gerecht - und wenn man neurotypische Kinder hat, stimmt das auch!

Um noch mal auf den Durchschnitts-IQ von 115-120 an der Grundschule zurückzukommen. Du hast von einem Zusammenhang mit Akademiker-Eltern geschrieben. In Deutschland haben aktuell ca. 18% der Bevölkerung einen akademischen Grad. Selbst wenn ALLE Hochbegabten Deutschlands Akademiker wären, wären somit immer noch rund 85% der Akademiker NICHT hochbegabt, hätten also einen IQ von UNTER 130. Der IQ von Kindern lässt sich statistisch aus dem IQ der Eltern errechnen - bei beiden Eltern mit IQ 130 würde demnach ein kindlicher IQ von 115 rauskommen, bei beiden Eltern IQ 80 würde sich ein kindlicher IQ von 90 ergeben - immer in Richtung Mitte!

Nach deiner Rechnung müssten aber so ziemlich ALLE Eltern dieser Kinder hochbegabt sein, sonst kann ein durchschnittlicher Schul-IQ von 115 oder mehr gar nicht zustande kommen. Sprich: selbst wenn ALLE Kinder dieser Schule ausnahmslos Akademiker-Eltern hätten und jeder Hochbegabte in Deutschland einen akademischen Grad hätte, wäre ein so hoher Durchschnitts-IQ, wie du ihn vermutest, niemals möglich.

Aber du kannst mal deine HB-Kinder ausrechnen lassen, wie hoch der IQ der Eltern sein muss, wenn die Kinder an einer Schule einen durchschnittlichen IQ von 115 haben ;) .
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Meine3
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Meine3 »

Selbst bei getesteten Personen habe ich oft Zweifel an der Glaubwürdigkeit des IQs. Das liegt schon an den unterschiedlichen Bedingungen bei den Intelligenztests. Es ist ein Unterschied, ob ein hochbegabter Elternteil trotz offiziellen "Verbotes" mit seinem Kind für den IQ-Test "übt". Es ist auch ein Unterschied, ob das Kind hellwach und gesund in Anwesentheit von Bezugspersonen in angenehmer Umgebung getestet wird, oder ob es unerwartet irgendwann aus der Schulklasse rausgerufen wird, um plötzlich von jetzt auf gleich bei der Schulpsychologin einen IQ-Test unter die Nase gelegt zu bekommen...allein dadurch ergeben sich schon gewaltige Abweichungen. Ich weiß sogar von Eltern, die für ihre Kinder spezielle Testbedingungen ausgehandelt haben - für Geld bekommt man schließlich alles! Also auch besonders wohlwollende Tester, einen Test auf mehrere Termine aufgeteilt und ausreichend Pausen! Unter solche Bedingungen hätte auch die VG beim Test deines Sohnes vermutlich ganz anders ausgesehen - und das Gesamtergebnis natürlich auch!
Das sehe ich genau so wie du. Was mir wirklich schleierhaft ist, was Eltern sich davon erhoffen, wenn Sie einen "falschen" Hochbegabungsbescheid in den Händen halten, weil sie zuvor mit dem Kind geübt haben?! Da läuft man doch Gefahr, das Kind sein Leben lang zu überfordern, weil das Kind als intelligenter angenommen wird, als es tatsächlich ist?! Das grenzt ja schon an Verletzung des Kindeswohles :evil:. Schon klar, dass es diesen Eltern wohl hauptsächlich darum geht, sich über ihr Kind zu profilieren, aber dass dies wichtiger ist als das Wohl des Kindes, das ist für mich einfach nicht mehr nachvollziehbar. Mein Sohn meinte auch voll motiviert, als ich ihm vom Test erzählte, dass er jetzt dafür üben will und wie das geht und dann meinte ich nur, dass er dafür nichts üben muss und das auch nicht so gewollt ist. Damit war das Thema erledigt.

Der Tester war bei uns allerdings schon wohlwollend. So war ich beim Test anwesend (was beim letzten Mal nicht der Fall war und ich hab auch absolut nicht aktiv darum gebeten, auch mein Sohn meinte, ich könne raus gehen, was ich dann auch zeitweise getan habe und mein Sohn war auch sehr auf den Tester fixiert und hat mich garnicht beachtet :lol: ) und mein Sohn hatte nach 1,5 Stunden eine kurze Pause, in der er kurz an die frische Luft ist und was getrunken hat. Einfach weil der Tester gemerkt hat, dass mein Sohn konzentrationstechnisch echt an seine Grenzen kam und die ganze Zeit sehr aufgeregt und überdreht war. Der VG-Test war allerdings genau vor der Pause :lol:... Danach kam dann noch der Formenwaagen-Test, der Matritzentest ( ich glaube das war der) und ein Subtest zum rechnen, den mein Sohn aber dann von sich aus abgebrochen hat mit den Worten:" ich kann nicht mehr" und da ging es ihm glaub mich mehr um die Puste als um das tatsächliche Wissen. Dennoch wurde er mit einberechnet.

Mein Sohn ist raus und wir haben uns besprochen. Nach kurzer Pause ist er wieder rein gekommen und meinte, er könne jetzt weitermachen :lol:, was er auch durfte. Aber diese Subtests (Durchstreichtest und noch ein anderer an den ich mich nicht mehr so erinnere) wurden aber nicht gewertet und keinster Weise mit einbezogen.
Mein jüngerer Sohn musste bei seiner 2. Entwicklungsdiagnostik im Alter von 5 Jahren und 6 Monaten insgesamt über 3 Stunden durchgehend verschiedene Aufgaben lösen, unter anderem Audiogramme (mit Horchis, links, rechts und beidseitig), motorische Tests, Tests zu Sozialverhalten, zum Merkvermögen, zur Grob- und Feinmotorik, zur Aufmerksamkeit - und am Schluss kam dann der IQ-Test dran. Und dann waren sie ganz verwundert, dass das Ergebnis nicht mehr 101 war, wie 18 Monate zuvor, sondern nur noch 85! Ich habe dann direkt nachgefragt, wie viele neurotypische Kinder nach 3 Stunden verschiedener Tests bei 4 verschiedenen Personen noch voll konzentriert einen kompletten IQ-Test schaffen. DANN ERST war ihnen bewusst, dass es anscheinend doch an den Bedingungen gelegen hat, nicht an der gesunkenen Intelligenz meines Sohnes! Und sie haben eingeräumt, dass die anderen Kinder in dem Alter auch 2 Termine für die Testung bekommen würden (hatten wir auch beim ersten Test), aber uns hätte man entgegen kommen wollen, weil wir eine so weite Anreise haben :gruebel: . Und wiederholen kann man den Test natürlich auch nicht - weil das Kind ja dann einen Vorteil wegen des Gewöhnungseffektes hätte!
Das ist ja voll daneben. So einen Testmarathon mutet man ja nicht einmal Erwachsenen zu :roll: :roll:...
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
Karen
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Karen »

Ich habe immer gedacht dass IQ test kann nur nach unten Falsch sein, nicht nach oben, ausser es wurde geübt. Aber speziell schwierige bedinungen zu schaffen ist auch nicht ok. Meine Tochter hat ingesamt 2 Test tagen, beide über 3st, ohne mich. Mit 1 pause. es wurde aber zwei IQ tests gemacht - Wisc und CFT, und tests zu sozioemotionale reife, konzentration, kreativität. Sie war an einem der Tage krank, und eigentlich für Wisc zwei monate zu jung. Irgendetwas ist immer, und ich denke es ist ja nicht ein zahl dass gegeben wird, aber eine warscheinlichkeit dass IQ in bestimtem interval liegt.
Rabaukenmama
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Rabaukenmama »

Karen hat geschrieben:Ich habe immer gedacht dass IQ test kann nur nach unten Falsch sein, nicht nach oben, ausser es wurde geübt. Aber speziell schwierige bedinungen zu schaffen ist auch nicht ok. Meine Tochter hat ingesamt 2 Test tagen, beide über 3st, ohne mich. Mit 1 pause. es wurde aber zwei IQ tests gemacht - Wisc und CFT, und tests zu sozioemotionale reife, konzentration, kreativität. Sie war an einem der Tage krank, und eigentlich für Wisc zwei monate zu jung. Irgendetwas ist immer, und ich denke es ist ja nicht ein zahl dass gegeben wird, aber eine warscheinlichkeit dass IQ in bestimtem interval liegt.
Hallo Karen!

Es gibt viele Gründe dafür, dass ein IQ-Test nach unten falsch ist, einer davon sind schwierige Testbedingungen. Wobei man es GANZ gerecht nie hinbekommen wird. Es gibt nun mal Kinder (und die haben nicht mal zwangsläufig alle Wahrnehmungsstörungen), die einfach von einer nach außen ganz "normalen" Testsituation sehr gestresst sind. Fremde Personen, die den Test durchführen, fremde Umgebung, fremde andere Kinder, die gemeinsam getestet werden,... Andere Kinder sind z.B. dadurch gestresst, dass die Mama die ganze Zeit daneben sitzt und mit dem Handy spielt (oder ein Buch liest) oder fühlen sich unangenehm beobachtet, wenn sie mit der Person, die den Test durchführt, allein in einem Raum sind. Selbst mit für alle "gleichen" Bedingen schafft man keine tatsächliche Gerechtigkeit, weil die Bedürfnisse eben sehr verschieden sind. Du hast schon recht "Irgendwas ist immer!"

Genauso hat jeder Mensch eine tagesabhängige Leistungskurve. So gesehen ist auch die Wahl des Zeitraumes, in dem der Test durchgeführt wird, eine Erschwerung oder Erleichterung. Die meisten Menschen haben vormittags eine Leistungsspitze und am frühen Nachmittag ein Leistungstief. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Kinder, die zwischen 9h30 und 11h getestet werden, im Schnitt bessere Ergebnisse haben als Kinder, deren Test von 13h30 bis 15h stattfindet. Die individuelle Tagesverfassung und der individuelle Gesundheitszustand kommen noch dazu. Und dann gibt es noch Kinder, die z.B. in der Schule irgendwann "zwischendurch" getestet werden, wenn der Schulpsychologe halt gerade Zeit hat. Das macht nochmal einen Unterschied zu Kindern, welche Datum und Uhrzeit der Testung schon wissen. Nicht jeder kann komplett ohne (mentale) Vorbereitung von jetzt auf gleich alles abrufen, was er/sie kann!

Und bei solchen Dinge sollte man - finde ich - sehr wohl zumindest VERSUCHEN, für ALLE Kinder gute Bedingungen zu schaffen. Hier denke ich vor allem an diejenigen Kinder, bei denen es beim IQ-Test um "was geht" - also um ein Kriterium für Schulwahl, Klassensprung, Rückstellung, Förderbedarf,...

Mein älterer Sohn wurde getestet, weil es mich nach Jahren doch interessiert hat, wie hoch sein IQ ist und auch, um individuelle Schwächen und Begabungsspitzen verdeutlicht zu bekommen - vor dem Wechsel aufs Gymnasium. Hier ist ziemlich egal, ob seit WISC-Gesamtergebnis (IQ118) jetzt "stimmt" oder nicht. Für Gymnasiumreife reicht das Ergebnis (in Kombi mit seinem letzten Zeugnis) allemal!

Das Testergebnis meines jüngeren Sohnes wurde benötigt, um Infos für die Einschulung zu bekommen. Wie leistungsfähig ist das Kind? Welche Klasse ist passend? Welcher Lehrplan ist anzuwenden? Hier ist eben NICHT egal, ob das SON-R Gesamtergebnis (IQ85) "stimmt" oder nicht! Mein gehörloser, gebärdensprachiger, lesender, schreibender, rechnender Sohn wird schon seit 1 1/2 Jahren auf Grund DIESES Testergebnisses nach ASO unterrichtet - und keiner (außer mir!) sieht Bedarf, das auch nur probehalber zu ändern :evil: . Keiner schert sich mehr darum, dass seine Testbedingungen mMn wirklich SCHLECHTER waren als bei den meisten Kindern! Niemand wird hellhörig, wenn dasselbe Kind 18 Monate zuvor unter üblichen Testbedingungen IQ 101 hatte. Und nochmal testen geht je keinesfalls, weil das Kind ja dann durch den "Gewöhnungseffekt" einen Vorteil hätte :roll: .

Wenn der Test nach unten falsch ist gibt er eben KEINE Richtung mehr an, in welchem Bereich der IQ in etwa liegt. Am Papier steht die Zahl 85. Diese Zahl kann auch von lernbehinderten Kind stammen, oder von einem Kind mit leichter geistiger Behinderung, welches bei der Testung einfach einen "guten Tag" hatte.

Ähnlich ist es bei den Testergebnissen von Kindern mit Wahrnehmungsstörung wie Asperger Autismus.
Hier ein Link dazu: https://autismus-kultur.de/autismus/aut ... igenz.html

Wenn man den Test "nur" aus persönlichem Interesse an den Begabungen und Schwächen des Kindes machen lässt, ist ziemlich egal, welcher Test verwendet wird. Aber wenn es um etwas geht dann sollte man als Eltern von Kindern, wo eine Wahrnehmungsstörung im Raum steht, sehr darauf achten, welcher Test verwendet wird.

Die Ergebnisse sind übrigens nie "falsch" - auch wenn sie bei ein- und demselben Kind bei verschiedenen Tests um bis zu 30! IQ-Punkte auseinanderklaffen! Bei jedem seriösen Test erreichen nur ca. 2,3% der Teilnehmer das Ergebnis "hochbegabt" und nur 0,1% das Ergebnis "höchstbegabt". Unterschied ist auf welche Bereiche beim Test das Hauptaugenmerk gelegt wird.

Um auf den Test zurückzukommen, der an der Schule des jüngeren Sohnes von Katze_keine_Ahnung gemacht wird: wenn es ein Test ist, wo es hauptsächlich um erworbenes Wissen geht, haben gerade diejenigen Kinder, die beim WISC (oft wegen langsamer AG) ein schlechtes Gesamtergebnis haben, deutliche Vorteile. Die Verwendung so eines eigenen (nicht standardisierten!) Tests bringt komplett andere Ergebnisse als die eine konventionellen IQ-Tests, wie es der WISC einer ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sowohl der Sohn von Meine3 als auch mein älterer Sohn bei einem Test, wo es um erworbenes Wissen geht, die Latte nach ganz oben locker sprengen würden. Denn beim WISC ist ja genau der Teil SV derjenige, wo es um erworbenes Wissen geht, und dort haben diese Kinder ihre extremen Begabungsspitzen.

Das würde auch erklären, warum an der Schule so viele Kinder mit IQ150 und mehr sind: der Test IST gar kein IQ-Test, sondern ein Wissenstest! Diejenigen Kinder, deren Ergebnisse bei echten IQ-Tests von anderen Unterwerten nach unten gezogen würden, können genau HIER brillieren. Und den Eltern wird das Ergebnis dieses schulinternen Aufnahmetests dann als IQ präsentiert...
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
alibaba

Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von alibaba »

Karen hat geschrieben:Ich habe immer gedacht dass IQ test kann nur nach unten Falsch sein, nicht nach oben, ausser es wurde geübt. Aber speziell schwierige bedinungen zu schaffen ist auch nicht ok. Meine Tochter hat ingesamt 2 Test tagen, beide über 3st, ohne mich. Mit 1 pause. es wurde aber zwei IQ tests gemacht - Wisc und CFT, und tests zu sozioemotionale reife, konzentration, kreativität. Sie war an einem der Tage krank, und eigentlich für Wisc zwei monate zu jung. Irgendetwas ist immer, und ich denke es ist ja nicht ein zahl dass gegeben wird, aber eine warscheinlichkeit dass IQ in bestimtem interval liegt.
Wenn man sich mal etwas tiefer in die IQ-Tests einliest, dürfte es das von Dir Beschriebe nicht geben. Pausen sieht kein IQ-Test vor. Das Problem liegt überall. Es fängt schon an, dass jeder Tester anders testet. Dabei ist es ein Unterschied ob ich eben die ganze Zeit konzentriert arbeiten muss oder mich sammeln kann. Das verändert - ohne da für eine Auswertung studiert zu haben - Zahlen. Dann gibt es genau konkrete Arbeitsanleitungen wer was und wieviel sagen darf. Das wird ganz oft missachtet. Dann gibt es ganz viele Tests, die den IQ ausrechnen, obwohl es wohl eigentlich nur 2 sind, bei denen das auch vorgesehen ist.

An unserer Schule rechnet die Beratungslehrerin auch mal eben den IQ aus. Das ist gar nicht erlaubt! Aus einem Wissenstest auf den IQ zu schlussfolgern - wer da angibt mein Kind hat einen IQ von X - dem ist leider nicht mehr zu helfen. Hinzu kommt, dass nicht alle Tests, wo ein IQ errechnet wird, auch das Gleiche messen. Und eigentlich sollte jedem logisch sein, dass ein IQ-Test der nur 20 Minuten geht nicht gleich sein kann mit einem IQ-Test der eben 90 Minuten dauert. Und trotzdem behaupten dann alle, der IQ sei so und so hoch.

Nächstes Problem. Die Höhe einzelner Werte. Das muss nachgeprüft werden. Das machen die Wenigsten.

Eigentlich sollte ein Test nur ein Begabungsprofil sein. Wo sind meine Stärken, wo meine Schwächen. Außerdem, was ich sehr wichtig finde, sollte der Test analysiert werden. Auch die Beobachtungssituation kann Vieles sagen. In den Testdurchführungsvorgaben ist dieser Punkt ein wichtiger Punkt. Also nicht, was wurde errechnet, sondern wie wurde das Problem beim Test gelöst. Daraus kann ein guter Tester Rückschlüsse ziehen. Mein Kind hat kategorisch immer das "Letzte" falsch gemacht. Wobei das "Letzte" immer das Einfachste war. Eine interessante Beobachtung. Passt auch zu den Angaben der Lehrer. Mein Kind hat immer die kuriosesten Lösungswege (nach jeder Arbeit werden die öffentlich vorgestellt), die auch immer zum Ziel führen, aber nie die volle Punktezahl bekommen. Am Ende kam die Psychologin zu dem Ergebnis, dass der gemessene IQ niedriger sei, als der tatsächliche IQ. Das hier nur als ein Beispiel.

Warum die Schule bei @katze "Wissenstests" macht und daraus dann den IQ bildet …….. frag mich der Geier. Da kann ich nur den Kopf schütteln. In einem "Wissens-Test" würde mein Kind mit Sicherheit den Rahmen sprengen. Er möchte "amerikanische Bürgerkriegsgeschichte" als Zusatzkurs in Kl.11 belegen.
Katze_keine_Ahnung
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@alibaba

https://www.fachportal-hochbegabung.de/ ... -revision/

Das ist der Test. Ich verstehe sehr wohl, warum sie den Test nehmen. Sie wollen altershomogene begabte Hochleister.
Katze_keine_Ahnung
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Die Dauer des Tests spielt keine Rolle, wenn ALLE unter gleichen Bedingungen getestet werden. Kurze Tests, wie CFT werden unter enormen Zeitdruck gemacht. Klar schneidet man schlecht ab, wenn man nicht unter Druck arbeiten kann. Alle diese Tests haben ihre Nachteile. Deswegen ist es kaum möglich die Zahlen wirklich zu vergleichen. Deswegen wollen die Stellen, für die die Einordnung der Kinder wichtig ist, Tests in Eigenregie führen.
alibaba

Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von alibaba »

Meine3 hat geschrieben:Hallo alibaba,
@meine3: Ich würde und habe mir das nicht getraut den Deutsch-Unterricht zugunsten eines etwas besseren Mathe Unterrichtes im Drehtürmodell schleifen zu lassen. Deutsch und Sprachen ist auf dem Gymnasium genauso wo wichtig wie eben die Naturwissenschaft. Das man, wenn man das nicht macht, nicht zwangsläufig die Konsequenz die Unlust oder gar Hass ist, zeigt mein Kind. Aber gut. Meiner kann auch keinen IQ 155+ vorweisen und auch kein "im-Vorübergehen-lernen" durch's bloße ansehen. Freude am dem, was einem aber in die Wiege gelegt wurde, kann trotz Allem gelingen. Mein Kind wählt Mathematik als Leistungs- und Vertiefungskurs und heute rief die Uni an, ein zusätzlicher Platz in einem Kurs wurde frei, Kind kann kommen. Na, wenn das mal nichts ist. ;) Und das obwohl Meiner sich quasi "quälen" musste und schlechte Noten hier normal sind (nur nicht in der GS-Zeit).

Auf was beziehst du dich denn grade? Ich bin grade etwas verwirrt... Mein Sohn hat ja, lassen wir doch bitte mal die Kirche im Dorf ;), keinen GESAMT-IQ von 155+. Dieses hohe Ergebnis hat er lediglich in den Tests zum Sprachverständnis gehabt.... Natürlich kann man Freude haben, an dem was einem in die Wiege gelegt wurde.. Ich verstehe wie gesagt grade nicht auf was von meinen Aussagen du dich hiermit beziehst. Bitte um Aufklärung.
Auf das Sprachverständnis bezog ich mich auch. Im Zusammenhang dessen, das bei einer Drehtür, der Unterricht der eigenen Klasse wegfällt. Geht also dein Kind in die Drehtür Mathe, fällt diverser Unterricht aus seiner Klasse weg. Das kann, eventuell eben immer Deutsch sein ….. jetzt muss man eben selber abwägen, ob einem der "Preis" dafür passt. Das funktioniert vielleicht eben einfacher, wenn der IQ entsprechend hoch und Kind im "vorrüberlaufen" lernt oder nachholt. Mir war da der "Preis" da immer zu hoch.

Mein Fazit: obwohl hier keiner adäquat schulisch gefördert hat (außer ich als Mutter am Nachmittag) ist mein Kind kein depressiver unlustiger oder "zusammengebrochener" Teenager. Vielleicht geht er ja genau deswegen so selbstbewusst seinen eigenen Weg. Gerade am WE erklärte er mir, mit seinen 15 Jahren, dass er gerne -noch mehr- sein eigenes Ding machen würde, da kam er gerade von der Uni aus einem "Matheseminar" zurück.
alibaba

Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von alibaba »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben: Das ist der Test. Ich verstehe sehr wohl, warum sie den Test nehmen. Sie wollen altershomogene begabte Hochleister.
Ja, versteh ich auch. Passt zudem auf die Angaben der Schulen in Bayern, dass nur Hochleister gefördert und unterstützt werden.

Nur ist halt ein Wissens-Test halt kein IQ-Test.
Katze_keine_Ahnung
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Re: erneuter Test und Ausschluss von ADHS

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

@alibaba

Ist er doch. Aber es ist ein IQ-Test, der Wissen voraussetzt. Man muss beides haben, um gut abzuschneiden.
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